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Radreise im Mecsek- und Villány-Gebirge 17.05.2009, 16:57Blasius
Mecsek- und Villány-Gebirge


Bild von Mecsek- und Villány-Gebirge

184 km, 4 Tage

Der Mecsek Gebirgszug besteht an der Oberfläche aus stark verkarstetem Kreidefels. Entsprechend häufig sind Tropfsteinhöhlen, von denen die bei Abaliget befindliche, besonders sehenswerte Abaligeter Höhle sogar einen Bach in ihrem Innern aufweist.


Typisches Landschaftsbild im Mecsek

Die höheren Regionen sind flächendeckend mit Laubwald bewachsen. Besonders erwähnenswert sind mehrere ausgedehnte, fast reine Edelkastanien-Wälder, die in dieser Form nur noch an wenigen anderen Orten der Welt zu finden sind


Wald nahe Óbánya

man sollte auch mal nach den Flaumeichenwäldern
(pannonische Wälder) des Mecsek-Gebirges fragen


Diese Region ist nicht nur aufgrund ihrer historischen Denkmäler bekannt (Pécs-Pécsvárad, Siklós), sonder auch wegen ihrer Weine (Villány), Heilbäder (Harkány, Sikonda) und der Gastfreundschaft.

Die erste Hälfte der Tour ist mittelschwer. Der Weg führt über wenig befahrene Straßen mit langen, aber sanften Auf- und Abfahrtspassagen.

Im Tourabschnitt im Mecsek-Gebirge muss man allerdings viel kräftiger in die Pedale treten. Das ist schon eine schwere Bergtour. Die Straße ist von guter Qualität, abgesehen von einigen kürzeren Abschnitten (zwischen Orfú und Pécs) verkehrsarm, aber kurvenreich. Den manchmal recht starken und langen Steigungen folgen abschüssige Strecken, die zu gefährlich hohem Abfahrtstempo verleiten. Nur für gut trainierte Radwanderer mit Mountainbikes zu empfehlen.



Sehenswürdigkeiten:

Pécs: Die größte Stadt Pannoniens wird neben dem submediterranen Klima auch deshalb eine "Stadt der mediterranen Stimmungen" genannt, weil im Sommer auf den Terrassen der Straßencafés bis spät in die Nacht reges Leben pulsiert. Die Feigenbäume in den Gärten und auf den Straßen tragen sogar zweimal im Jahr Früchte.

An diesem Ort lag bereits vor zweitausend Jahren eine blühende Stadt an der Ost-West-Hauptstraße des Römischen Reiches. Vom Friedhof des im 1. Jh. n. Chr. erbauten Sopianae (Pécs) führen unterirdische Gänge zum Frühchristlichen Mausoleum, zur siebenkantigen Grabkapelle (Cella Septichora), zur sog. Grabkammer mit dem Krugsymbol sowie zur Grabkammer Petrus-Paulus. Der einzigartige Denkmalkomplex wurde 2000 auf die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen.

Darüber steht die im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaute Basilika. Die einander überlagernden Epochen und Stilrichtungen lassen sich von der auf Kieferstämmen errichteten Unterkirche aufwärts verfolgen.

Die bedeutendsten Baudenkmäler aus der 150 Jahre währenden osmanischen Besetzung Ungarns befinden sich in Pécs: unter anderem die Moschee des Paschas Jakowali Hassan sowie die heute als katholische Kirche funktionierende Rundkuppelmoschee auf dem Hauptplatz.

Die industriegeschichtliche Bedeutung von Pécs beweist auch, dass sowohl die älteste Sektfabrik als auch die älteste Brauerei des heutigen Ungarns in dieser Stadt funktionieren. Im unter Denkmalschutz stehenden Baukomplex der 154 Jahre alten Zsolnay-Porzellanmanufaktur soll das sog. Zsolnay-Kulturviertel, einer der wichtigsten Schauplätze des Kulturhauptstadtprogramms 2010, entstehen. Die Zsolnay-Baukeramik, die an zahlreichen Jugendstilbauten vorkommt und auch von zeitgenössischen Architekten bevorzugt eingesetzt wird, prägt das Innenstadtbild von Pécs.

Von den zahlreichen Museen sind wohl das Csontváry-Museum mit faszinierenden, von einzigartiger Farbenwelt und Symbolik geprägten Riesengemälden Tivadar Csontváry Kosztkas sowie das Vasarely-Museum mit einer Ausstellung des in Pécs geborenen und internationalen anerkannten Op-Art-Künstlers Victor Vasarely.

Die jüngste Attraktion der Stadt, der "Mecsextrem Park" erwartet mit einer 30 Ha großen Anlage im Wald abenteuerlustige Besucher aus allen Altersgruppen.

Pécsvárad: Die Burg am Fuße des Mecsek ist eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerke Ungarns und eine Gedenkstätte der ungarischen Staatsgründung. Astrik, der erste Abt des einstigen Benediktinerstifts, überbrachte dem ersten Ungarkönig Stephan dem Heiligen die Krone vom Papst aus Rom. Das nahe Zengovárkony ist für seinen Esskastanienwald und für das Eiermuseum berühmt. Letzteres schnitt 2007 im Landeswettbewerb "Gastfreundliches Museum" als Erstplatzierter ab.

Harkány:
Dank des schwefelhaltigen Heilwassers genießt das Städtchen seit zweihundert Jahren guten Ruf als internationaler Kurort. Die wundersame Heilwirkung des Wassers wurde von Tagelöhnern beim Grabenbau entdeckt: Nach tagelanger Arbeit auf dem moorigen Boden bemerkten sie, dass ihre von Gicht befallenen Gelenke nicht mehr schmerzten. Heute setzt man in Harkány Schlammpackungen, Bäder und Trinkkuren in der Therapie ein.

Villány: Am sonnigen Villanyer Berg befasste man sich schon in der Römerzeit mit Weinbau. Heute ist das Villányer Anbaugebiet eines der berühmtesten in Ungarn. Entlang der durch 11 Siedlungen führenden Weinstraße kann man ausgezeichnete Rot- und Weißweinsorten probieren. In Villány leben und arbeiten die meisten mit dem Preis "Winzer des Jahres" geehrten Weinhersteller Ungarns.

Villánykövesd, Palkonya: Kellerdörfer von unvergleichlichem Erlebnis. In Villánykövesd stehen die schmucken Weinkeller in zwei bis drei Reihen am Hügel. Im 19. Jahrhundert wurde die unter Denkmalschutz stehende Kellergasse in Palkonya (Kulturdorf Europas 2007) errichtet. Eine andere Attraktion des Dorfes ist die Hl. Elisabeth-Kirche mit roter Kuppel, eines der schönsten Beispiele der ungarischen Rundkirchenarchitektur.

Siklós: Die Burg hat die Türken- und Habsburgerkriege unversehrt überstanden. Die Burg weist Details aller historischen Baustile seit dem 13. Jahrhundert auf. Man findet hier Fenster im romanischen Stil, gotische Kapellen, Renaissancenischen, ein Zugbrückentor und ein barockes Burgschloss aus dem 18. Jh. In der Burg kann man auch ein Kerkermuseum und ein Lapidarium besichtigen. Eine weitere Sehenswürdigkeit des Ortes ist ein Denkmal aus der Türkenzeit, die Moschee des Malkotsch Beg, für deren hervorragende Restaurierung die Stadt Siklós 1992 den Europa-Nostra-Preis erhielt.

Die Kellerdörfer der Mohács-Bólyer Weißweinstraße
liegen in einer der wärmsten Gegenden Ungarns. Dank der klimatischen und geologischen Gegebenheiten reifen hier duft- und aromareiche, körperreiche Weißweine, darunter auch einige Hungarica: der Lämmerschwanz, der Welschriesling und der Zierfandler. Das nahe Nagynyárád ist für lebendiges Brauchtum und für eine heute noch mit jahrhundertealten Maschinen betriebene Blaufärberwerkstatt berühmt.

Orte entlang der Strecke:
Mécs-Pellérd-Görcsöny-Diósviszló-Harkány-Siklós-(Máriagyüd)-Nagytótfalu-Nagyharsány-Villány-Bóly-Máriakéménd-Pécsvárad-Komló-(Sikonda)-Mánfa)-Magyarszék-Magyarhertelend-Abaliget-Orfü-Pécs


FAHRRADMIETE & REISEANGEBOTE

Helian NaTour
Berki Fülöp u. 12.
H- 7694 Hosszúhetény
Tel.: +36 30 526 9494
E-mail: info@helian.hu
Web: helian.hu

Hotels am Radweg:
http://www.fahrradreisen.de/hotels/such.php?typ=WEG&wegid=599

http://www.fahrradreisen.de/radwege/r599.htm

- Editiert von forummano am 19.05.2009, 23:32 -
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"Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht."
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