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Die Festivalsaison hat begonnen | 23.06.2009, 10:23 | Blasius | ||
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Die Festivalsaison hat begonnen Von Ágnes Lukács Wer noch nie im Leben vom Volt- oder vom Sziget-Festival gehört hat, der muss die letzten Sommer auf dem sprichwörtlichen Mond verbracht haben. Beide gehören schon seit langen Jahren zu den beliebtesten Festivals Europas. In diese Reihe zählt aber inzwischen auch ihre kleine Schwester, das Heineken Balaton Sound Festival in Zamárdi vom 9. bis 12. Juli. Aber das ist natürlich nicht alles, was Ungarn diesen Sommer an der Festivalfront zu bieten hat. Die Budapester Zeitung stellt für ihre Leser eine kleine Sammlung zusammen – allerdings ohne Anspruch der Vollständigkeit! Die Festivalzeit hat bereits vor einigen Wochen mit Wein-und Pálinkafesten in und um Budapest sowie Rockfestivals wie Fishing on Orfű (18. bis 20. Juni) begonnen. Wer diese nicht besuchen konnte, hat noch lange nichts verpasst, denn das Festivaldumping beginnt erst ab Anfang Juli. Gleich am 1. des Monats legt das Volt-Festival in Sopron los, mit Limp Bizkit, Marilyn Manson, Franz Ferdinand und Goldie, um nur einige der großen Namen zu nennen. Besonders für Österreicher lohnt es sich, einen Abstecher in die westungarische Grenzstadt zu machen. Wer nämlich das Nova Rock Festival in Nickelsdorf am vergangenen Wochenende verpasst hat, kann hier für den halben Preis (34 Euro für ein Tagesticket) mindestens genauso viel Spaß haben. Weiter geht es am 9. Juli in Zamárdi mit dem Balaton Sound, dem etwas anderen Festival, wo statt sich im Matsch wälzenden Punks eher Schicki-Micki-Girls in kurzen Höschen und Bikinis zu sehen sind. Bis zum 12. Juli werden sich hier Stars wie Moby, Kraftwerk, Underwourld, David Guetta, Nouvelle Vague, Groove Armada und Carl Cox das Mikrofon reichen. Balaton Sound, erst vor zwei Jahren gegründet, konnte sich inzwischen als eine der wichtigsten Mainstream-Elektrofestivals Europas etablieren. Es hat sich schnell an die europäischen Standards angepasst. Das gilt vor allem für den Preis: Balaton Sound ist das teuerste Festival Ungarns, das Tagesticket kostet 50, der Festivalpass 125 Euro. Dafür kann man aber Moby hören und dabei im Balaton plantschen und zwar mit einem der schönsten Panoramas Ungarns auf die Halbinsel Tihany. Eine nennenswerte Ermäßigung gibt es für diejenigen, die sich sowohl das Volt als auch Balaton Sound geben wollen: Für 156 Euro gibt es die beiden Festivals im Doppelpack. Die Festivalroute führt weiter in den Süden: Am 15. startet EFOTT, der „Touristische Treff für Studenten“, gegründet 1976 bei Pécs (Südungarn). EFOTT gilt als einer der Urväter der ungarischen Festivalbranche, das Jahr für Jahr in eine andere Stadt zieht. Diesmal geht es für vier Tage nach Baja. Das Programm konzentriert sich auf die ungarische Rockmusikpalette. Kispál és a Borz, Quimby, 30Y, Zagar, Kiscsillag, Kaukázus und Tankcsapda, sie sind alle mit dabei – wie auch bei allen anderen Festivals. So etwa beim Hegyalja-Festival in Tokaj (Nordostungarn), das am gleichen Tag startet. Allerdings haben sich hier auch einige internationale Namen zwischen die ungarischen geschlichen, so werden unter anderem Faithless – inzwischen Stammgäste ungarischer Festivals –, Basement Jaxx, Machine Head, Kataklysm und Parov Stelar in Tokaj erwartet. Das Hegyalja-Fest gehört zum anderen großen Festivalveranstalter, der Delta Fest Kft., und ist somit die Konkurrenz von Volt, Balaton Sound, Félsziget und Sziget. Allerdings mit offensichtlich weniger Erfolg: Sowohl das BalaTone als auch Wan2, für die Delta Fest ebenfalls verantwortlich zeichnete, fallen dieses Jahr aus – aus technischen Gründen, wie es auf der BalaTone-Website zu lesen ist. Dafür ist aber laut einem Bericht der Tageszeitung Népszabadság das Budget ihrer anderen Festivals gestiegen und somit auch das Niveau angehoben worden. Auch das Angebot des Campus Festivals in Debrecen lässt sich sehen: The Rasmus, Chumbawamba, Shantel & Bucovina Club Orchestra und Madcon treten ab dem 23. Juli in der nordostungarischen Stadt auf. Das relativ junge Festival gehört zu den auch für Studenten bezahlbaren: Der Tagesticket kostet 17, der Festivalpass 46 Euro für drei Tage. Am 23. Juli geht es im siebenbürgischen Neumarkt am Mieresch (Targu Mures) beim Félsziget-Festival weiter. Ein ungarisches Festival außerhalb der Grenzen, das ungarische Größen wie Tankcsapda, Little Cow und Péterfy Bori exportiert, aber auch international Einiges zu bieten hat. Mit dabei sind Nine Inch Nails, The Prodigy, Freestylers, Tiesto und Dorfmeister. Mitte August führen alle Wege nach Óbuda. Aus Frankreich, Österreich, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien reisen Jugendliche in Scharen an, um das Festival aller Festivals auf der Werftinsel mal gesehen zu haben. Die Besonderheit des Sziget-Festivals liegt einerseits in seinem sehr guten Ruf, andererseits in der Länge: Obwohl das Festival in den letzten zwei Jahren verkürzt wurde, gehört es mit seinen 5+2 Tagen - die Ungarn warten wieder mit einem „Tag Minus 1“ und einem „Tag Null“ auf – immer noch zu den längsten in ganz Europa. Auch der Preis lässt sich für die etwas besser betuchte Jugend aus dem Westen Europas locker bezahlen: Der Tagesticket kostet 42 Euro an der Abendkasse. Die ganze Woche mit Zeltplatz kostet 188 Euro, ohne Zeltplatz nur 156 Euro. Damit liegt die Preiskategorie weit unter den anderen europäischen Festivals. Zum Vergleich: Drei Tage Rock am Ring 135 Euro. Das Gleiche gilt für drei Tage Pukkelpop in Belgien, wo ein Tagesticket mit 75 Euro fast das Doppelte kostet wie beim Sziget. Trotz Preisunterschied ist das Angebot fast gleich. Diesen Sommer reisen Bands wie Faith No More, Placebo, Die Toten Hosen und The Manic Street Preachers quer durch Europa und grasen Festival nach Festival ab, somit kommen sie zwischen dem 10. und 17. August auch nach Budapest. Seit der Sonnenfinsternis 1999 kommen auch Goa-Trance-Fans in Ungarn auf ihre Kosten. Vom 11. bis 16. August findet das Ozora-Festival statt. Fünf Tage lang gibt es psychedelische Musik und alles, was dazu gehört. Zum Abschluss der Saison gibt es noch das SZIN-Festival, die „Jugendtage Szeged“, die älteste Einrichtung in Ungarn und älter als das berühmt-berüchtigte Festival in Woodstock. Mit einigen Jahren Pause findet das SZIN schon seit 1968 statt und ist der krönende Abschluss für alle, die Matsch, Lärm und Alkohol nach all den Festivals immer noch nicht satt haben. Mit dabei sind dieses Jahr vom 26. bis 29. August Acts wie Macy Gray, Russkaja, !DelaDap und die deutschen Guano Apes, und natürlich auch hier die Creme de la Creme der ungarischen Rockszene. Tagestickets kosten etwa 23 Euro, für das dreitägige Spektakel gerade Mal das Doppelte, 50 Euro. Wer zu Ende des Monats Elektromusik bevorzugt, sollte sein Geld für das T-Mobile Bónusz Electronic Musik Festival in Budapest aufsparen. In der Nacht vom 29. August geht es in den Syma-Hallen wieder richtig ab. Bis zum frühen Morgen werden hier DJs wie Booka Shade, Ferry Corsten, Lucca, Gregor Tresher und Joey Beltram auflegen. Tickets kosten zwischen 20 und 24 Euro. Weitere Informationen sziget.hu (für Balaton Sound, Volt, Félsziget, Sziget) hegyaljafesztival.hu efott.hu szin.org campusfesztival.hu Mark Twain sagte einmal: "Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht." |