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Gogol Bordello in der Petõfi-Halle
Von Ágnes Lukács
Dienstag, 25. März 2008
Kunterbunter Zigeuner-Punk

Die Musikrichtung bezeichnet man als Gypsy-Punk und tatsächlich erinnert die Musik an eine Mischung aus traditioneller Zigeunermusik und The Clash, aber auch Les Negresses Vertes, Mano Negra, jüdische Klezmer-Klänge und Ska sind aus den Songs herauszuhören.

Die Mischung klingt nicht nur wild, sie ist es auch, das sieht man spätestens ein, wenn man Gogol Bordello auf der Bühne gesehen hat. Wer das miterleben will, sollte sich das Konzert in der Petõfi-Halle am 8. April um 19 Uhr auf keinen Fall entgehen lassen.
Frontmann Eugene Hütz nennt die eigenen Performances ein ,,ukrainisches Zigeuner-Punk-Cabaret“. Und das zu Recht, sind doch auf der Bühne außer den Musikern auch Zirkuskünstler, wilde Tiere, Feuerwerke und Chöre zu sehen. Das Aufgebot an Instrumenten könnte vielseitiger kaum sein: Harfe und Geigen sind darin ebenso zu finden wie Akkordeon, Gitarre und Saxophon. Gogol Bordello verbinden musikalische Traditionen Südosteuropas mit jüdischen Melodien, der Musik der Sinti und Roma sowie mit westlichen Klängen. Obwohl die meisten Lieder mit englischsprachigem Gesang beginnen, sind darin bald eklektische Einlagen unter anderem in russischer, ukrainischer und serbischer Sprache zu hören.

Von Aggression zu buntem Mischmasch

Obwohl die meisten Bandmitglieder aus Osteuropa oder Israel stammen, ist Gogol Bordello eine amerikanische Combo. Die Band wurde 1999 von Eugene Hütz gegründet, einem Ukrainer, der in den 90er Jahren nach mehreren Zwischenstationen in Italien, Österreich und sogar Ungarn in die USA emigriert war. Er tat sich mit Musikern aus Osteuropa und Israel zusammen, mit denen er vorher auf Hochzeiten gespielt hat. Wie Hütz selbst beschreibt, war Gogol Bordello in den Anfängen eher dem düsteren Underground zuzuordnen: ,,Für den bunten Mischmasch, den wir jetzt machen, hatten wir schon immer Potenzial, aber früher war unsere Musik viel aggressiver, radikaler und brutaler.“

Hochzeitspunk in Hollywood

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Der Schlagzeuger von Nick Cave and The Bad Seeds entdeckte die Gypsy-Punk-Band und gründete sofort ein eigenes Label, um das erste Album zu veröffentlichen. Neben Auftritten in New York City erlangte Gogol Bordello auch in Europa wachsende Bekanntheit. 2005 war ihre Musik im Hollywood-Streifen ,,Alles ist erleuchtet“ mit Elijah Wood zu hören, sie arbeiteten aber auch bei Madonnas erstem Film ,,Filth and Wisdom“ mit, der bei der diesjährigen Berlinale seine Premiere feierte. Im Sommer 2007 traten sie mit Madonna beim Live-Earth-Festival im Londoner Wembley-Stadion auf. Wer beim kunterbunten Hochzeitspunk mitrocken will, der sollte sich schnellstmöglich um Karten für das Konzert am 8. April in der Petõfi-Halle kümmern. Tickets kosten 5.900 beziehungsweise 7.900 Ft.

Quelle:http://www.budapester-zeitung.de/index.php?option=com_content&task=view&i

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