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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / R a t & T a t / Alternative Energien / Energiesparhaus
In diesem Thread befinden sich 2 Posts.
piccolino
icon01.gif Energiesparhaus - 20.07.2008, 13:28:42

816 Posts - Einbürgerungswilliger
leben u. leben lassen
Energiesparhaus
Ehrgeizige Pionierarbeit
Die Energiebilanz eines 100 Jahre alten „Bremer Hauses“ fällt um 50 Prozent besser aus als der geltende Standard für Neubauten. Das Rezept stammt nicht aus der Hexenküche, sondern basiert auf besten Zutaten und einer Prise Hightech.
Von FOCUS-Online-Autorin Anne Wiktorin
Bodentiefe Fenster sorgen für kostenlose Wärmegewinne
Irgendwann packte Markus Riebschläger der Ehrgeiz. Der frischgebackene Eigentümer eines „Bremer Hauses“, wie die typischen, schmalen Stadthäuser in der Hansestadt genannt werden, ist schließlich Architekt und Energieberater. Als er und seine Frau Susanne Töllner im vergangenen Sommer endlich ein Domizil nach ihrem Geschmack gefunden hatten – innenstadtnah und groß genug, um Wohnen und Arbeiten zu verbinden und groß genug auch für die seit Anfang Mai vierköpfige Familie –, war deshalb „von vornherein klar, dass wir das Haus umfangreich sanieren müssen“, sagt der Bauherr. Und selbstverständlich sollte das mehr als 100 Jahre alte Gebäude auch gleich energetisch auf Vordermann gebracht werden. ZUM THEMA
Energiesparhaus:
Altes Haus mit neuer Zukunft
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Investition in die Zukunft
Solarstrom:
Sonnenenergie ist teurer als gedachtErst im Laufe ihrer Planungen entschied sich das Paar für das Maximalprogramm: Sie wollten ihr altes Haus so sanieren, dass es die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) für Neubauten nicht nur um 30 Prozent, sondern gleich um 50 Prozent unterschreitet – und bewarben sich als Teilnehmer für die zweite Stufe des Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus im Bestand“. Am 31. Mai, dem „Tag der Energiesparrekorde“, öffnen die Bremer Bauherren nun ihr Haus für interessierte Besucher – und zeigen, wie nah sie ihrem Ziel schon gekommen sind.



Günstiger Kredit plus Zuschuss

Es ist eine ehrgeizige Aufgabe, die nicht zuletzt aus Kostengründen noch nicht viele angepackt haben. Genau deshalb wird der Pioniergeist mit höheren staatlichen Zuschüssen belohnt. Im nun bereits zweiten Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ begleitet die Deutsche Energie-Agentur (Dena) die energetische Sanierung alter Häuser mit dem Ziel, die Vorgaben der EnEV für Neubauten noch einmal um die Hälfte zu unterschreiten (EnEV-Neubau minus 50 Prozent). Der Staat gewährt dafür nicht nur ein zinsgünstiges Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), sondern spendiert zudem einen Zuschuss zur Tilgung in Höhe von 20 Prozent des zugesagten Kredits – maximal sind das 10 000 Euro pro Wohneinheit. Wie hoch die Förderung für Markus Riebschläger und Susanne Töllner am Ende sein wird, das weiß das Paar erst, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind und der Erfolg auch praktisch unter Beweis gestellt ist. „Zum Modellprojekt gehört, dass wir unseren Heizenergieverbrauch drei Jahre lang dokumentieren“, berichtet der Hausbesitzer. Anzeige
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Mit Sonnenenergie Warmwasser zum Nulltarif: Fordern Sie jetzt kostenlos Angebote an, um noch die attraktive staatliche Förderung zu nutzen! weiter Die ersten Erfahrungen sind viel versprechend: Nicht einmal drei Monate lang mussten die Bremer nach dem Einzug im Februar ihr Haus bisher beheizen. Hoch gerechnet auf einen ganzen Winter benötigten sie dafür gerade einmal ein Fünftel der Energiemenge der Vorbesitzer. „Statt 50 000 Kilowattstunden pro Jahr werden wir mit 10 000 Kilowattstunden auskommen“, sagt Riebschläger. Hätten die Bauherren weiter auf konventionelle Energieträger wie Öl oder Erdgas gesetzt, entspräche dies rund 1000 Litern Öl oder 1000 Kubikmetern Erdgas.

Pelletheizung plus Solarkollektoren

Doch das Paar entschied sich für einen Holzpelletkessel. „Für uns eine praktische und kostengünstige Art zu heizen“, findet der Architekt. Der Preis für den Brennstoff aus getrocknetem Restholz liege noch einmal rund 40 Prozent unter dem für Gas. Zudem war klar, dass nur durch den Einsatz von regenerativen Energieträgern eine der geforderten Vorgaben des Modellvorhabens zu erreichen war: die Reduzierung des Primärenergiebedarfs um 50 Prozent gegenüber den Vorgaben für einen Neubau. „Auch mit einem Gas-Brennwertkessel wäre dies schwierig geworden.“ Dank Pelletheizung jedoch, die noch zusätzlich von flachen Solarkollektoren auf dem Dach unterstützt wird, kein Problem: Heute liegt der Bedarf an primärer Energie sogar 72 Prozent unterhalb der für Neubauten geforderten Marke.

EnergiesparhausEhrgeizige PionierarbeitSeite 2/2
Doppelte Fußböden, zusätzliche DämmschichtenZUM THEMA
Heizkosten:
Neue Energien schlagen Öl und Gas
Energiepass:
Eigentümer in der PflichtDeutlich kniffliger war die Aufgabe, die Wärmeverluste des Hauses auf „EnEV minus 50 Prozent“ zu drücken. „Wir haben uns eine Menge einfallen lassen müssen“, berichtet der Architekt. So ließ das Paar den Fußboden im Erdgeschoss aufdoppeln, um eine zusätzliche Dämmschicht einbauen zu können. „An der Kellerdecke hatten wir diesen Spielraum nicht mehr, sonst wären die Kellerräume zu niedrig geworden.“ Auch bei der Dämmung von Dach und Fassade war viel technisches Know-how gefragt. Die vordere Fassade wurde mit einer 28 Zentimeter starken Dämmung und einer 3,5 Zentimeter starken Holzfaserplatte versehen. Inklusive vorgesetzter, hinterlüfteter Fassade aus Trespa-Platten, einem Werkstoff aus Holzfasern mit Harzzuschlag, tanzt die vordere Fassade deshalb heute um fast 40 Zentimeter aus der Reihe ihrer Nachbarn. Noch größer der Abstand auf der Gartenseite: Hier wurden zwischen Fassade und Dämmung außerdem die Lamellen für den Sonnenschutz versteckt, was noch einmal acht Zentimeter mehr Raum beansprucht. „Weil wir die Fenster auf der nach Südwesten hin ausgerichteten Hausrückseite vergrößert haben, ist der sommerliche Wärmeschutz aber besonders wichtig“, begründet Riebschläger die Entscheidung.

Hightech schließlich brachte die Lösung für ein weiteres Problem: Auf der Hausrückseite musste zusätzlich ein Teil der ans Nachbarhaus grenzenden Wand gedämmt werden. Ab dem ersten Obergeschoss nämlich verspringt das Nebenhaus in der Tiefe – und gibt so ein Stück Riebschläger’scher Hauswand frei. „Dieses Teilstück konnten wir nicht in der gewünschten Stärke dämmen, die Fenster der Nachbarfassade stoßen nämlich direkt an diese Wand“, erläutert der Architekt. Aber gottlob gibt es ja Vakuumisolationspaneele. Dies sind Platten, die bei minimaler Dicke eine extrem hohe Wärmedämmung bieten. „Ein zwei Zentimeter starkes Paneel entspricht etwa einer 15 Zentimeter starken Dämmschicht“, sagt Riebschläger. Das Material allerdings hat zwei Haken: Erstens ist es teuer, zweitens muss es extrem vorsichtig verarbeitet werden: „Wenn die Außenhaut verletzt wird, hat man einen Effekt wie bei vakuumverpacktem Kaffee – Luft dringt ein und man kann das Element nicht mehr verwenden.“


Bei einer annähernd perfekt gedämmten Fassade macht schließlich auch die Dreifachverglasung Sinn, denn bei der energetischen Sanierung gelte die Devise: „Die Wärmedämmwerte der Fenster sollten nicht besser sein als die der Wand“, sagt Energieberater Riebschläger. Auf echte „Passivhausfenster“ übrigens hat selbst der überzeugte Sanierer verzichtet: „Sie hätten noch einmal 10 000 Euro mehr gekostet, hätten aber keine angemessen höhere Einsparung mehr gebracht.“ Selbstverständlich waren für ihn hingegen die Solarmodule auf dem Dach und die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung: „Das gehörte einfach zum Konzept hinzu.“ Anzeige
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Insgesamt rechnen die Bremer Bauherren mit Mehrkosten für ihren energetischen Sanierungsehrgeiz von rund 70 000 Euro. In welchem Zeitraum sich die amortisieren werden, das interessiert Riebschläger höchstens theoretisch: „Aus meiner Berufspraxis weiß ist, wie kompliziert und letztlich vage solche Rechnungen sind. Wer weiß schließlich schon, wie sich die Energiepreise entwickeln werden.“ Wie auch immer: Die Familie in der Meyerstraße hat sich davon so gut es geht unabhängig gemacht.

Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“, Meyerstraße 92, 28201 Bremen. Samstag 31.5.2008, 11 bis 17 Uhr.

http://www.focus.de/immobilien/bauen/tid-10128/energiesparhaus-doppelte-fussboeden-zusaetzliche-daemmschichten_aid_304696.html
Ich liebe das Leben
PeterV
icon01.gif Energiesparhaus - 20.07.2008, 14:18:26

Gast
Ungarn ist da ein sehr fortschrittliches Land.
Viele Ungarn haben schon ihre Heizung und Kochgewohnheiten auf Holzfeuerung umgestellt. Dies ist mit Sicherheit ein guter Schritt in die Zukunft um Öl und Gas zu sparen.
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