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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / A k t u e l l e s / Was man gerade erfahren hatt / Projekt zur Stabilisierung der Elektroenergieversorgung
In diesem Thread befinden sich 2 Posts.
kleck
icon01.gif Projekt zur Stabilisierung der Elektroenergieversorgung - 02.01.2009, 09:01:48

Gast
Ein interessanter wirtschaftspolitischer Ansatz mit langfristig strategischen politischen Folgen für Europa - auch für Ungarn.

GUS, baltische Staaten und Länder Westeuropas wollen ihre Stromnetze vereinigen
17:46 | 09/ 12/ 2008


MOSKAU, 09. Dezember (RIA Novosti). Die technisch-ökonomische Begründung einer synchronen Vereinigung der Energieverbundnetze der GUS-Länder und der baltischen Staaten (EES/OES) mit dem westeuropäischen Netzverbundes (UCTE) ist fertiggestellt.
Das meldet der Pressedienst des russischen Systembetreibers von UES (United Energy Systems).
Das wurde am 5. Dezember in Brüssel (Belgien) in einer Sitzung des Vertretungsrates des Projektes für die Ausarbeitung der technisch-ökonomischen Aufgabenstellung der synchronen Vereinigung der Energieverbundnetze bekannt gegeben.
An der technisch-ökonomischen Aufgabenstellung der Vereinigung der Energiesysteme von EES/OES und UCTE arbeiteten gemeinsam eine Gruppe von EES/OES-Unternehmen und das Konsortium UCTE unter Leitung des Systembetreibers von UES und der E.ON Netz GmbH, die im April 2005 ein diesbezügliches Abkommen unterzeichnet hatten.
Das Ziel des Projektes bestand in der Prüfung der Möglichkeit der gemeinsamen synchronen Arbeit der beiden größten Energiesysteme des eurasischen Kontinents für die Schaffung einer ihrem Umfang nach einmaligen Energievereinigung mit einer Nennkapazität von 830 GW, die jährlich 3,7 Milliarden MW/h Elektroenergie für 730 Millionen Verbraucher liefern könnte.
Die Gruppe der EES/OES-Unternehmen vereinigt die OAO " EES" (Russland), Ukrenergo (Ukraine), Moldelectrica (Moldawien), die AO Latvenergo (Lettland), die AO Lietuvos Energija (Litauen), die AO Eesti Energia (Estland) und die AO "KEGOC" (Kasachstan).
Dem Konsortium UCTE gehören E.ON Netz, RWE, Vattenfall (Deutschland), ELIA (Belgien), MAVIR (Ungarn), NEK (Bulgarien), PSE (Polen), Red Electrica (Spanien), RTE (Frankreich), SEPS (Slowakei) und Transelectrica (Rumänien) an.
UCTE ist ein Verband zur Koordinierung der Elektroenergie-Übertragung, der die Systembetreiber von 23 Ländern West-, Mittel- und Osteuropas vereinigt.

http://www.de.rian.ru/business/20081209/118770209.html
Blasius
icon01.gif Projekt zur Stabilisierung der Elektroenergieversorgung - 02.01.2009, 10:42:36

8711 Posts - Magyar Vagyok
Kocsis
warum verheimlicht uns dies der deutsche Blätterwald ??

und was soll nun eigentlich stabilisiert werden - ein kleiner Denkanstoss:

Deutschland ist der größte Importeur und strategischer Partner Russlands
bei der Zusammenarbeit im Energiesektor.

Deutsche Konzerne sind auf besonders starke Weise über das Kapital mit
dem russischen Energiemarkt verknüpft.

Ferner gehören die deutschen Konzerne zu den mächtigsten in Europa,
und die Bundesregierung muss sich mit ihrer Meinung in der Frage der
Liberalisierung des Energiemarktes auseinander setzen.

Der mächtigste ist E.ON. Der neue Stromriese kauft weiter Konkurrenzunternehmen
auf, in Deutschland wie im Ausland. Inzwischen ist E.ON der größte private
Energieversorger der Welt


Allein über seine Beteiligungen kontrolliert E.ON rund ein Drittel des Strommarkts
in Deutschland. Dazu kommen Minderheitsbeteiligungen an weiteren
Regionalversorgern und Stadtwerken.

Schmutziger Strom aus osteuropäischen Schrottreaktoren – geliefert von E.ON


Die Atomkraftwerke Osteuropas sind fast ausnahmslos in einem kritischen Zustand
und verfehlen jegliche Sicherheits- und Umweltstandards. Auch 18 Jahre nach der
Reaktor- katastrophe von Tschernobyl sind noch immer 13 Reaktoren des
"Tschernobyl"-Typs (RBMK-Reaktoren) in Betrieb. Dazu kommen sieben
Atomkraftwerke der Baureihe WWER 440/230, die kaum sicherer sind als die
RBMKReaktoren. Der Weiterbetrieb dieser veralteten und unsicheren
Atomanlagen ist eine große Gefahr für ganz Europa. Die osteuropäischen
Tochterunternehmen von E.ON stört das nicht: Sie machen mit Strom aus
Schrottreaktoren ihre Geschäfte.

Litauen drängt auf EU-Hilfe für ein neues AKW – in Kooperation mit Estland,
Lettland und Polen. Rumänien und Bulgarien schmieden neue Atompläne –
Sofia mit einer aktuellen Zusage von Russlands Präsident Putin. Tschechien,
die Slowakei, Slowenien und Ungarn denken laut über neue AKW-Pläne nach.
Sogar das bisher AKW-freie Albanien will ein Kraftwerk errichten. Der
Stromkonzern RWE forciert den Bau des bulgarischen Atomkraftwerks
Belene. Das Problem: Belene liegt in einem erdbebengefährdeten Gebiet.
http://www.kurier.at/geldundwirtschaft/122931.php

Beispiel Tschechien: Tschechische E.ON-Töchter verkaufen Strom aus
Temelin und Dukovany Etwa die Hälfte des tschechischen Kraftwerkparks
besteht aus schlecht ausgelasteten Braunkohlekraftwerken. CEZ ist der
Betreiber der umstrittenen und von Umweltschutzverbänden als gefährlich
eingestuften Atomkraftwerke Temelin und Dukovany.

Beispiel Ungarn: E.ON ist nach RWE einer der größten ausländischen
Betreiber in Ungarn. Die E.ON-Töchter versorgen fast zweieinhalb Millionen
Kunden in Ungarn. Das entspricht einem Marktanteil von rund 45%.
Die ungarischen Regionalversorger beziehen ihren Strom
fast ausschließlich bei der staatlichen Gesellschaft MVM, die auch den
Strom aus den vier ungarischen Atomkraftwerken am Standort Paks vertreibt.

Beispiel Slowakei:
Die E.ONTochter hält einen Marktanteil von annähernd
40% am slowakischen Strommarkt. E.ON verkauft seinen slowakischen
Kunden einen Mix mit rund 50% Atomstrom. Betreiber der Atomkraftwerke
Bohunice (vier Blöcke) und Mochovce (zwei Blöcke). Die Reaktoren Bohunice
1 und 2 zählen zu den gefährlichsten Atomkraftwerken der Welt.

Es handelt sich um Druckwasserreaktoren sowjetischer Bauart vom Typ WWER 440-230.
Dieser Reaktortyp verfügt nicht über einen Sicherheitsbehälter und
hat schwere Defizite beim Kühlsystem und beim Brandschutz. Doch
statt auf die Stilllegung dieser Reaktoren zu drängen, macht E.ON mit
dem Bohunice-Strom in der Slowakei Geschäfte

Beispiel Litauen: Die E.ON-Töchter RST und VST sind die Monopol-
Stromversorger in Litauen. Etwa 80% des in Litauen erzeugten Stroms
stammen aus dem Atomkraftwerk Ignalina. Mit zwei 1500 MW-Reaktoren
vom Tschernobyl-Typ (RBMK). Die E.ON-Töchter RST und VST kaufen diesen
Strom auf und vermarkten ihn weiter an Kunden in Litauen.

E.ON ist besonders gefordert, durch Investitionen in umweltfreundliche
Kraftwerke und Energieeffizienz diese Umstrukturierung voranzutreiben.
Doch stattdessen setzt E.ON zunehmend auf Stromhandel. Eigene
Kraftwerke werden abgeschaltet, der Strom jeweils dort
eingekauft, wo die niedrigsten Preise – und meist auch die niedrigsten
Umweltstandards gelten.


Eine Rolle bei dieser Entwicklung spielt der sich ausweitende Handel
an den europäischen Strombörsen, der einen Herkunftsnachweis für
Strom schwieriger macht. Der Hauptgrund für den „Grauschleier" beim
Strom in der E.ON-Bilanz dürfte darin liegen, dass E.ON die schmutzige
Herkunft des gehandelten Stroms gegenüber den Kunden verschweigen will.
Denn der Strommix vieler Vorlieferanten, z.B. der E.ON-Töchter im
Ausland, ist bekannt und wäre durchaus auch in die Konzernbilanz einzuberechnen.

Außerdem beinhaltet diese Kritik eine verkehrte Vorstellung davon, wie die
europäischen Regierungen sich um die Gesundheit ihrer Untertanen sorgen:
Sie betreuen nämlich die Volksgesundheit, was nicht mit der Absicht zu
verwechseln ist, daß alle gesund sein oder werden sollen. Die Leute und
ihre Gesundheit sind nämlich dafür da, um für „die Wirtschaft“ benützt zu
werden. Daß sie bei der Arbeit, beim Konsum und in der Freizeit allen
möglichen Giften ausgesetzt sind, läßt sich genau dann nicht vermeiden,
wenn die Emission dieser Gifte als unabdingbare Notwendigkeit der
Konkurrenzfähigkeit der einheimischen Industrie und Landwirtschaft
festgesetzt worden ist. Also besteht dann die Gesundheitspolitik des
Staates darin, den Schaden mit seinem Gesundheitswesen zu betreuen
und mit Gesetzen zu beschränken. Diese Beschränkung durch Grenzwerte
und Arbeitsschutzverordnungen heißt für die Betroffenen: Es sollen nicht
zu viele draufgehen und die anderen sollen soweit „gesund“ bleiben, daß
ihre Funktionalität für Arbeit und Fortpflanzung nicht grundlegend in Frage
gestellt ist. Wenn sie dabei irgendwelche Wehwehchen haben, müssen sie
sich halt „zusammenreißen“, Diät halten, nicht rauchen, usw. Auf die
radioaktive Strahlung in AKW-Nähe bezogen heißt das: Die Zahl von
Mißgeburten und Krebserkrankungen darf ein gewisses Maß nicht
überschreiten. Diejenigen, die es trotzdem erwischt, waren dann
eben besonders „anfällig“.

Das sind die netten Nebenerscheinungen des Normalbetriebes eines
"sicheren AKWs nach deutschen Standards".

http://www.alanier.at/Temelin.html
- Editiert von forummano am 02.01.2009, 10:51 -
Mark Twain sagte einmal:
"Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht."
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