balaton-service.info - Das Forum für Ungarn

balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / D i e s & D a s / Dies & Das / Minderheiten in Osteuropa
In diesem Thread befinden sich 1 Posts.

Gast

Ein Ortsschild, die Landstraße überquert Schienen, auf denen seit langem kein Zug mehr fährt. Verlassene Fabriken, vor sich hin rostende Industrie. Dann ein paar heruntergekommene Wohnblöcke und schließlich die Kirche, davor ein richtiger Platz. Das langgezogene Straßendorf, um das es hier geht, liegt weit im Osten, im Hinterland von Europa, im Hinterhof unserer Vorstellung davon, am Rand der Slowakei.

Die Landstraße wird nun zur langen Dorfstraße, zur Stãska, die am frühen Abend bereits einen schläfrigen Eindruck macht. Es ist heute nicht gerade viel los in Medzev, auch wenn sich bei manchem Haus ein Vorhang wie von selbst zur Seite schiebt, hier und da jemand verstohlen, wohl neugierig, hinter den Gardinen hervorspäht.

Dann, endlich, ein Krämerladen, ein Schild, "Mix Böhm" steht drauf, jetzt wird es lebhaft, hoffentlich. Auffällig laut "Grüß Gott" sagen, dann würde das Eis schnell brechen, und die Verkäuferin, sicherlich Frau Böhm, würde sich freuen, fast so, als wäre der Papst zu Besuch gekommen. Stattdessen: eine kleine Enttäuschung, die Geschäftsfrau hat einfach keine Lust, sich selbst auch noch nebst dem einmaligen Sortiment, der Mischung aus Lebensmitteln und Eisenwaren, als Deutsche zu präsentieren, und so endet das schmeichelnde Begrüßungsmanöver mit einem traurigen Dovidenia - "Danke. Auf Wiedersehen".

Hier d er Link dazu:

http://www.sueddeutsche.de/558389/115/2798954/Das-Sch-wei-gen-der-Haemmer.html