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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / Die Frustseite / Die Frustseite / Hilfe !!!! Sie werden getötet !!!!!!!
In diesem Thread befinden sich 2 Posts.
Blasius
icon01.gif Hilfe !!!! Sie werden getötet !!!!!!! - 28.03.2009, 23:33:15

8711 Posts - Magyar Vagyok
Kocsis
Hilfe !!!! Sie werden getötet !!!!!!!

So, oder ähnlich kommen jede Woche Meldungen per Email bei uns an. Der Wahrheitsgehalt solcher Meldungen wird so gut wie gar nicht überprüft, sondern lediglich weitergeleitet, ob gewollt oder nicht. In einem speziellen Fall wurden uns Bilder und Berichte der Hundefängeranlage Oroszlány in Ungarn präsentiert. In der Anlage waren ca. 20 Hunde untergebracht.

Erst, so hieß es, werden die Hunde am nächsten Tag getötet. Doch am nächsten Tag wurde dieser Termin mehrfach korrigiert. Das Tierschutzprojekt Ungarn, dessen erster Vorsitzender ich bin, war über die daraufhin folgenden Aktionen der nächsten Tage erstaunt. Die “Tierschutzwelt“ Europas schien Amok zu laufen.

Selbsternannte Tierschützer(innen), ich nenne hier bewusst keine Namen, übernahmen unaufgefordert das Kommando / Koordination zur Rettttttttttttung dieser 20 Hunde. Öffentlich, im Internet, stritten sie sich, wer denn jetzt der „Oberretter“ sei, und wer für die anstehende Aktion Spenden sammeln darf. Eine Dame, einer hinlänglich bekannten Tierschutzorganisation ( sie schlägt mindestens einmal monatlich im Internet Alarm , dass die Tiere in dem von ihr vertretenen Tierheim verhungern müssen) erklärte sich sinnigerweise sofort bereit die 20 Hunde zusätzlich zu den sowieso schon hungernden Tieren zu übernehmen. Wieder andere Tierschützerinnen erlitten einen Nervenzusammenbruch, weil dieser Rettungseinsatz, der bis dahin leider ausschließlich über die Tastatur Ihres Computers gelaufen war, sie an den Rand Ihrer Kräfte brachte. Andere, ansonsten wirklich seriös arbeitende Tierschützer und Organisationen, erklärten sich spontan bereit, diese vom Tod bedrohten Tiere herauszuholen, um sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz aufzunehmen. Allerdings war ihnen zu dem Zeitpunkt nicht bekannt, in welchem gesundheitlichen Zustand die Hunde waren, und ob die gesetzlich vorgeschriebene, zur Ausfuhr notwendige Tollwutimpfung, fristgerecht durchgeführt worden ist.

Liebe seriös arbeitenden Tierschutzorganisationen verstehen Sie mich bitte nicht falsch,. Gemäß unserem Motto "Denn jede Seele zählt" setzen auch wir uns für die Rettung eines jeden Tieres ein.

Desweiteren verstehe ich folgendes auch nicht.
Verschiedenen Tierschutzorganisationen, und auch einzelnen Tierschützern, war die Situation in Oroszlány seit einem halben Jahr bekannt. Auch die in Ungarn Verantwortlichen haben erst sehr spät reagiert. Vielleicht hätte man in konstruktiven Gesprächen mit den zuständigen örtlichen Behörden einen zeitlichen Aufschub erreichen können,. Aber wie sah das konstruktive Gespräch wirklich aus? Hyperventilierend beschimpften die selbsternannten verantwortlichen Tierschützer den Bürgermeister und weitere Verantwortliche als Nazi und Mörder.
Das Ergebnis lag auf der Hand. Die Behörde(n) schaltete auf stur und nichts ging mehr. Dies wurde auch den ungarischen Tierschützern und Organisationen bekannt, und so erreichten uns die Informationen zur besagten Situation. Wir haben gemeinsam mit unseren ungarischen Partnern vor Ort nach Lösungen gesucht. Ganz bewusst haben wir uns aus dem uns bekannten Internetchaos herausgehalten, denn die „Tierschutzwelt“ wollte nur noch eins: RETTEN (und das um jeden Preis).

Es gibt in Ungarn große und kompetente Tierschutzorganisationen u.a. Herosz und Maosz die diese Sachlage eigenständig klären können. 20 Hunde in einer Tötungsstation ist für ungarische Verhältnisse keine große Sache. Aber das hat man hier den Verantwortlichen wohl nicht zugetraut, stattdessen schickte man Transportkonvois aus Deutschland um das Problem vor Ort selber zu lösen. Letztendlich wurden alle Tiere bis zum 13.1. von europäischen Tierschützern abgeholt, oder in Ungarn vermittelt, ob verantwortungsbewusst oder nicht, lassen wir einmal dahingestellt. Die drei verbliebenen Tiere wird das, von uns unterstützte Tierheim in Székesfehérvár, aufnehmen. Dort können die Hunde auch medizinisch betreut werden. Doch bitte:

Was ist nach Oroszlány?

Wie wird es weiter gehen? Was denken Sie wo jetzt die Tiere untergebracht werden? Diese Hundefängeranlage gibt es ja nicht mehr ? Die Fund- und Abgabehunde aber wird es weiterhin geben!
Was ist mit den 84 anderen Hundefängeranlagen???????
Jeden Tag wird hier getötet, doch wen interessiert das?

Wir, das Tierschutzprojekt Ungarn, fahren regelmäßig im Abstand von etwa 4 Wochen in verschiedene „Tötungen“ in Ungarn und holen dort jedes mal bis zu 40 Tiere heraus. Nicht nur die Welpen und gut vermittelbaren Hunde, nein, wir nehmen sie alle mit, bringen sie in das Tierheim nach Székesfehérvár ( welches leider immer am Rande seiner Kapazitäten ist). Aber wir können garantieren, dass hier verantwortungsbewusster Tierschutz betrieben wird. Bitte verzeihen Sie mir, aber wenn ich dann im Internet auf einer einschlägig bekannten Tierschutz HP wild blinkende Rundumleuchten, und dick darüber TÖTUNG DROHT geschrieben sehe, dann wird mir schlecht. „Zahlen sie 200 bis 400 Euro, dann darf der Hund leben“.
Darüber ein Strichmännchen mit einem lachenden Gesicht. Oder aber:
„Schade der Wauwi musste sterben, das Geld kam nicht zusammen“,
dann natürlich mit einem weinenden Strichmännchen. Bei dieser Art von Tierschutz wird mir, wie schon gesagt, übel. Ich persönlich bin der Meinung, dass der ungarische Tierschutz, zum großen Teil mit deutscher Beteiligung zur Zeit völlig aus dem Ruder läuft, und diese selbstdarstellenden und profilsüchtigen „Möchtegerntierschützer“ mehr Schaden anrichten als dass sie den Tieren helfen. Auch unserer Arbeit vor Ort, die wir auch in politischer Hinsicht leisten, wird durch solche Eskapaden sehr erschwert.
Wirkliche Notfälle haben kaum noch eine Chance durchzudringen, sie gehen in dem ganzen Internetmüll still und leise unter.

Es gibt in Ungarn durchaus seriös arbeitende Organisationen und engagierte Einzelpersonen. Wir möchten uns hier nicht in den Vordergrund drängen, ein Klick auf Google, und zwei Minuten Recherche hätten gereicht sich zu informieren, wer vor Ort kompetent zur Lösung dieses Problems gewesen wäre. Es gibt u. a. ein Tierheim in der Nähe der Station. Die Tierheimleiterin wäre sinnvollerweise die erste Ansprechpartnerin gewesen. Sie hat viel zum Gelingen dieser Aktion beigetragen.

Meine Bitte: Bevor die nächste Horrormeldung durchs Internet schwappt, prüft erst und leitet es danach ggf. gezielt weiter. Jegliche Tierschutzaktion soll den Tieren helfen, und nicht schaden. Gebt den seriös arbeitenden Organisationen die Möglichkeit effektiv zu handeln und veranstaltet keine Massenpanik. Hysterie hat noch kein Tier gerettet. Die nächste Katastrophe kommt bestimmt. Ich persönlich kenne sie schon, ein Tierheim in Ungarn mit über 600 Hunden, und immer noch wird es unterstützt, obwohl doch allen klar sein sollte, dass dort tagtäglich Tiere sterben, aber trotzdem werden weitere Tiere aufgenommen. Dieses Tierheim ist nicht in der Lage das Massenaufkommen an Hunden und Katzen zu versorgen. Eine tickende Zeitbombe, die wenn sie einmal hochgeht, mit Sicherheit nicht durch chaotische, hysterische Rettungsaktionen und wildgewordene Spendensammler gelöst werden kann. Denjenigen, die Interesse haben seriösen Tierschutz in Ungarn zu unterstützen und zu helfen, stehe ich gerne zur Verfügung.
Nächsten Freitag werde ich morgens um 9.00 Uhr in der Tötungsstation in Baja / Ungarn ca. 30 Hunde befreien. Und zwar ohne Rundumleute und Spendenbarometer ! Aber wen interessiert das?

Ihr frustrierter Wolfgang Stephanow
1. Vorsitzender Tierschutzprojekt Ungarn e.V.
http://www.tierschutzprojekt-ungarn.de/
- Editiert von forummano am 29.03.2009, 09:47 -
Mark Twain sagte einmal:
"Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht."
hozni
icon01.gif Hilfe !!!! Sie werden getötet !!!!!!! - 29.03.2009, 12:28:16

Gast
ist ein heikles thema.
so lange auf den märkten noch welpen angeboten werden,solange das ungarische tierschutzgesetz nur auf den papier funktioniert,ist alles andere nur ein tropfen auf dem heissen stein .
haben auch ne hündin --wurde ausgesetzt,hat verhaltensstörungen--nicht wegzubringen
georg
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