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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / Sehenswertes, Kultur, Kneipenführer / K u l t u r / Ungarische Zaubermärchen
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Blasius
icon01.gif Ungarische Zaubermärchen - 09.05.2009, 15:43:48

8711 Posts - Magyar Vagyok
Kocsis
Ungarische Zaubermärchen

Das Wesen, das letzte Prinzip und gleichzeitig die alltägliche Atmosphäre der bedeutendsten Gruppe der ungarischen Volksmärchen, der sogenannten Zaubermärchen, ist das Wunder. Das Zaubermärchen ist die bekannteste Gattung der ungarischen bäuerlichen Märchenwelt und macht etwa die Hälfte des ganzen ungarischen Märchengutes aus. Um unsere Analyse des Märchens zu untermauern, bringen wir hier ein kürzeres Beispiel, das aus dem Komitat Háromszék (Siebenbürgen) stammt und in der ungarischen ethnographischen Literatur unter dem Titel „Rózsa vitéz“ (Held Rosenstock) bekannt ist . Es wurde in verschiedenen Teilen des ungarischen Sprachraums aufgezeichnet ; derselbe Märchentyp kommt aber auch in Sizilien, Deutschland und anderwärts in Europa vor. Beim Lesen dieses Märchens fällt auf, in welchem Maße ein internationales Märchen ungarischen Charakter annehmen kann, daß also nicht nur der Typ, sondern auch die Variante vielsagend ist, die ein Märchen bei den verschiedenen Nationen annimmt.

Zitat:
[i]Held Rosenstock

Es war einmal ein König, der hatte drei Söhne. Der Feind überfiel das Land, und der König fiel in der Schlacht. Die drei Königssöhne waren gute Jäger, und mit ihren drei Jagdhunden suchten sie das Weite vor der Gefahr. Sie wanderten lange und wußten nicht, wohin sie sich wenden sollten. Endlich erreichten sie den höchsten Berggipfel, wo die Wege auseinandergingen, und sie beschlossen, sich zu trennen; jeder sollte allein sein Glück versuchen.

An der Spitze eines hohen Baumes befestigten sie einen langen Mast mit einem weißen Tuch, und sie verabredeten sich, daß jeder von ihnen auf das Tuch achten solle; wenn einer sehen sollte, daß das Tuch blutig sei, solle er seinen Brüdern zu Hilfe eilen, denn einem drohe dann Gefahr.

Der Jüngste, der Rosenstock hieß, wandte sich nach links, die beiden anderen nach rechts. Als Rosenstock über sieben Berge gegangen war und schon einen weiten Weg hinter sich hatte, sah er ein schönes Schloß. Er trat ein, denn er war müde vom Wandern und wollte im Schloß übernachten. So ließ er sich in einem Saal nieder.

Als es Abend wurde, öffnete sich mit großem Gepolter das Schloßtor, und sieben gewaltige Riesen kamen in den Hof und gingen ins Schloß. Jeder von ihnen war so groß wie ein riesiger Turm.

Rosenstock kroch vor Schreck unters Bett; doch als die Riesen hereinkamen, sagte der eine: ,Tss! Was für ein Menschengeruch!‘ Sie suchten und fanden Rosenstock unterm Bett, ergriffen ihn, zerrissen ihn in kleine Stücke und warfen ihn zum Fenster hinaus.

Am nächsten Morgen gingen die Riesen wieder an ihr Tagewerk. Da kam eine Schlange mit schönem Mädchenkopf unter einem Strauch hervorgekrochen; sie suchte alle winzigen Stücke von Rosenstocks Körper zusammen, setzte sie sorgfältig aneinander und sprach dabei: Das gehört hierhin, das gehört dorthin!` Sie legte Lötkräuter auf, die den Körper wieder zusammenwachsen ließen, dann holte sie Lebenswasser von einer nahen Quelle und bespritzte Rosenstocks Körper damit. Plötzlich wurde er lebendig und war siebenmal so schön und siebenmal so stark wie zuvor. Da häutete sich die Schlange mit dem Mädchenkopf bis zu den Achseln aus der Schlangenhaut.

Weil Rosenstock nun so stark geworden war, hatte er Mut, und am Abend {G-600.} versteckte er sich nicht unter dem Bett, sondern erwartete die Riesen am Schloßtor. Als sie ankamen, schickten sie ihre Diener voraus, die sollten den erbärmlichen kleinen Menschen zerkrümeln. Doch die Diener schafften es nicht. Fünf Riesen mußten zupacken, bis es ihnen gelang, Rosenstock in Stücke zu reißen.

Am nächsten Morgen ließ die Schlange mit dem Mädchenkopf Rosenstock wieder lebendig werden. Sie selbst häutete sich diesmal bis zur Taille aus der Schlangenhaut. Rosenstock wurde wieder siebenmal stärker als zuvor,- nun war er selbst schon fast ein Riese.

Am Abend hatten die sieben Riesen zwar noch die Kraft, ihn wieder zu töten, doch zuvor brachte er alle ihre Diener um und verletzte auch einige Riesen.

Am Morgen mußten sich die Riesen allein auf den Weg machen. Die Schlange erweckte Rosenstock auch diesmal wieder zum Leben. Und nun war er stärker als alle sieben Riesen zusammen, und er war so schön, daß man von seiner Schönheit mehr als von der Sonne geblendet wurde. Das Mädchen schlüpfte ganz aus der Schlangenhaut, und auch sie war wunderschön.

Beide hatten sich viel zu sagen, sie erzählten einander ihr Leben. Das Mädchen berichtete, daß auch sie königliches Blut in den Adern habe. Ihren Vater hätten die Riesen getötet, und sie hätten auch sein Königreich besetzt. Das Schloß sei das Schloß ihres Vaters gewesen. Nun zögen die Riesen jeden Tag aus, um das Volk auszuplündern. Sie selbst sei von ihrer guten Amme, die in allerlei zauberkünsten bewandert sei, in eine Schlange verwandelt worden, und sie habe geschworen, so lange in der Schlangenhaut zu bleiben, bis sie sich an den Riesen gerächt hätte. Doch nun habe sie ihre Schlangenhaut abgeworfen, denn ihr Ziel sei erreicht. Rosenstock sei so stark, daß er es leicht mit allen sieben Riesen aufnehmen könne. „Nur zu, Rosenstock, töte sie! Ich werde nicht undankbar sein“, sprach das Mädchen.

Rosenstock antwortete: „Liebes schönes Mädchen! Du hast mir dreimal das Leben zurückgegeben, sollte ich Dir da nicht Dank schulden? Mein Leben, alles, was ich besitze, gehört Dir!“

Sie schworen sich ewige Liebe bis in den Tod und verbrachten fröhlich den Tag.

Als am Abend die Riesen kamen, sprach Rosenstock zu ihnen: „Ihr Schurken, Ihr habt mich dreimal getötet. Doch nun sage ich, heute wird keiner von Euch auch nur einen Fuß über die Schwelle setzen. Glaubt Ihr mir nicht? Kommt, dann wollen wir miteinander kämpfen!“ Die Riesen warfen sich zornig auf ihn, aber diesmal konnten sie ihn nicht bezwingen, Rosenstock tötete sie alle der Reihe nach. Er nahm ihnen die Schlüssel aus der Tasche, durchsuchte alle Ecken und Winkel des Schlosses und sah, daß sie nichts zu befürchten hatten; das Schloß gehörte ihnen.

Die Nacht verging ruhig. Am Morgen blickte Rosenstock vom Hof des Schlosses aus zum Berggipfel, wo das weiße Tuch flatterte, und er sah, daß es ganz blutig war. Da wurde er traurig und sprach zu seiner Liebsten: „Ich muß gehen und meine beiden Brüder suchen, sie sind in Gefahr. Warte auf mich, bis ich wiederkomme. Wenn ich sie gefunden habe, komme ich bestimmt zurück.“

Er band sein Schwert um, nahm Pfeil und Bogen und versah sich auch mit Lötkraut und Lebenswasser. So zog er zu dem Berg zurück, wo er sich von seinen Brüdern getrennt hatte. Unterwegs schoß er einen Hasen. Als er den Berggipfel erreicht hatte, wählte er den Weg, den seine Brüder gegangen waren. Er kam zu einem kleinen Häuschen, vor dem ein Baum stand. Dort machte er Rast. Und plötzlich sah er, daß die beiden Jagdhunde seiner Brüder dort an der Kette lagen.

Er ließ sie frei und machte ein Feuer, um den Hasen zu braten. Wie er so am Feuer stand, hörte er, daß jemand Zitternd vom Baum rief: „Oh, wie ich friere!“ Da rief er hinauf: „Wenn du frierst, komm herunter und wärme Dich!“ Darauf antwortete die Stimme: „Ja, aber ich fürchte mich vor den Hunden.“ „Fürchte Dich nicht, einem ehrlichen Menschen tun sie nichts.“ „Das glaube ich schon“, kam die Stimme vom Baum, „trotzdem gib ihnen erst dieses Haar und laß sie daran riechen, damit sie mich erkennen.“

Rosenstock nahm das Haar und warf es ins Feuer. Da stieg eine alte Hexe vom Baum herunter, kam zum Feuer und wärmte sich. Sie spießte einen Zauberfrosch auf einen Spieß und begann ihn zu rösten. Dabei sprach sie zu Rosenstock: „Das ist mein Teil, und das ist dein Teil.“ Und sie nahm die eine Hälfte. Angewidert zog Rosenstock sein Schwert und hieb auf die Hexe ein, doch sein Schwert verwandelte sich in ein Holzscheit.

Die Hexe stürzte sich auf Rosenstock, um ihn zu töten, und rief. „Jetzt ist dein Ende gekommen! Ich habe auch deine Brüder getötet, aus Rache, weil Du meine Söhne, die sieben Riesen, umgebracht hast.“ Rosenstock hetzte die Hunde auf die Hexe. Die Hunde fielen über sie her, bis das Blut floß. Ein Tropfen Blut spritzte auf das Holzscheit, und es verwandelte sich wieder in ein Schwert. Rosenstock ergriff es und schlug der Hexe damit die linke Hand ab. Da zeigte die Hexe ihm, wo sie seine Brüder vergraben hatte. Noch einmal schlug Rosenstock mit dem Schwert auf sie ein, und die Hexe ward für immer zu Pluto in die Unterwelt verbannt.

Rosenstock grub seine Brüder aus, fügte ihre in Stücke zerrissenen Körper Zusammen, legte Lötkräuter auf, damit die Körper zusammenwuchsen, und ließ mit Lebenswasser die Brüder wieder lebendig werden. Als die beiden ihre Augen öffneten und Rosenstock erblickten, sprachen sie beide nacheinander: „Oh, habe ich aber lange geschlafen!“ „Das will ich meinen“, antwortete Rosenstock, „doch wäre ich nicht gekommen, hättet Ihr noch viel länger geschlafen.“

Da erzählten sie ihm, wie ihnen, bald nachdem sie sich getrennt hatten, zu Ohren gekommen sei, daß sich der Feind aus ihrem Lande zurückgezogen habe. Sie waren umgekehrt und hatten beschlossen, daß der ältere nach Haus zurückkehren solle, um das Land zu regieren; der andere wollte Rosenstock suchen. Sie waren zu dem Häuschen gekommen, und die alte Hexe hatte sie genauso eingefangen, wie sie Rosenstock einfangen wollte.

Nun erzählte ihnen auch Rosenstock, welche Gefahren er bestanden hatte, und er meinte: „Du, mein ältester Bruder, geh nach Hause und regiere das Land unseres Vaters! Du, mein zweiter Bruder, aber komm mit mir, wir wollen beide das große Land regieren, in dem die Riesen geherrscht haben.“

So trennten sie sich, und jeder ging, wohin er sollte.

Rosenstock fand seine schöne Prinzessin wieder, die vor Trauer und Sehnsucht nach ihm schon ganz krank geworden war. Doch als sie Rosenstock erblickte, wurde sie wieder fröhlich und gesund. Sie regierten das große Land, das nun von den Riesen erlöst war. Rosenstock nahm seine Prinzessin zur Frau; sie feierten ein großes Hochzeitsfest und luden viele Gäste ein, die alle mit der Braut tanzten. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute. Würden sie sich alle in eine Eierschale setzen, könnten sie morgen Eure Gäste sein.


Dieses Märchen ist das kürzeste seiner Art und umfaßt doch sämtliche zur Gattung gehörenden Motive: das Wunder, die geheimnisvolle Hilfe, die zauberhafte Verwandlung, das Unheil verkündende Tuch, die Riesen, die Hexen, die märchenhaften Motive der Totenerweckung. Zugleich verrät sein Stil vollkommene epische Glaubwürdigkeit und die Überzeugung des Erzählers. Märchen waren in der bäuerlichen Gesellschaft vollkommen glaubwürdig, und es ist erst eine spätere Einstellung, im Märchen eine erfundene, lügnerische Geschichte zu sehen. Wir haben uns oft davon überzeugen können, wie weitgehend sich während der Märchenerzählung Hörer und Erzähler mit den Helden der Geschichte identifizieren, und selbst Zuhörer, denen das Märchen längst nicht mehr neu war, mit den übrigen Angst und Freude teilten. Niemand kann sich so in ein Thema einleben wie Bauern, die sich ein Märchen anhören.

Während Held Rosenstock als Märchen in zahlreichen Teilen Europas vorkommt, hat das folgende, in der ungarischen Volksmärchenliteratur als „Der himmelhohe Baum“ bekannte, auch Elemente des orientalischen Schamanismus bewahrt.

Zitat:
[i]Der himmelhohe Baum

Es war einmal ein König. Der hatte einen Schweinehirten, der hieß Jancsi. Eines Morgens nun bemerkte Jancsi – und auch der König bemerkte es –, daß vor dem Schloß ein Apfelbaum gewachsen war. Dieser Baum blühte am Morgen, und mittags trug er schon Früchte. Die reiften bis Mitternacht, dann wurden sie gestohlen.

Da ließ der König im ganzen Land kundtun, wer ihm einen Apfel von diesem Baum bringe, dem wolle er seine Tochter zur Frau geben und das halbe Königreich schenken, nach seinem Tode aber das Ganze, denn er sei schon sieben Jahre krank, und eine alte Frau habe ihm prophezeit, er werde sofort gesund werden, wenn der Apfelbaum unter seinem Fenster wachse und er von dessen Früchten esse.

Da meldeten sich denn viele, aber keiner konnte auf den Baum klettern. Auch der kleine Schweinehirt kam zum König und sprach zu ihm:

„Großmächtiger König, wenn Euch meine Dreistigkeit nicht erzürnt, so erlaubt mir hinaufzuklettern und Euch Äpfel von dem Baum zu holen.“

„Was, du Lausbub, du willst da hinauf, wo Grafen und Herzöge nicht hin können? Geh du nur schön an deine Arbeit.“

Aber der Schweinehirt ließ dem König keine Ruhe. Er setzte ihm so lange zu, bis der König nachgab.

„Na gut, Junge, ich bin einverstanden. Und nun sag mir, wie du es anfangen willst, auf den Baum zu gelangen. Ich gebe dir alles, was du verlangst.“

Da bat der Schweinehirt den König, drei eiserne Klammern an den Baum anbringen zu lassen; auf diesen würde er wie auf einer Leiter hinaufklettern; und drei Paar eiserne Schuhe solle er ihm machen lassen, und dann brauche er noch Wegzehrung für eine Woche.

Als all das fertig war, begann der Junge auf den Baum zu klettern.

Am ersten Tage gelang es ihm, eine Höhe zu erklimmen, daß die unten Stehenden ihn nicht mehr sehen konnten. Als er einen Tag, zwei Tage, ja drei Tage unterwegs war, bemerkte er, daß sein erster Schuh ein Loch hatte {G-603.} und daß ihm das Eisen den Fuß aufgerieben hatte. Da zog er den eisernen Schuh aus und warf ihn hinab. „Marsch, zurück zu dem, dem du gehörst!“

Als der Schuh mit einem Knall unten ankam, sagte der König: „Der Junge lebt noch, aber der eine Schuh ist schon löchrig.“

So waren bis zum siebenten Tage, an dem der Junge die Baumkrone erreichte, alle drei Paar Schuhe durchlöchert.

An diesem Tag kam nun das Fräulein, dem der Baum gehörte, pflückte die rotgoldenen Äpfel vom Baum und tat sie in ihre Schürze.

Als der junge den siebenten Ast des Baumes erreicht hatte, kam er an eine Treppe, die geradenwegs hinaufführte. Auf der konnte er getrost weitergehen. Er dachte bei sich: Ich bin dem König wohl Dank schuldig für seine Hilfe. Ich will ihm die Zwei Paar Schuhe hinunterwerfen, damit er sieht, daß ich noch lebe, und auch das kleine Beil, denn jetzt brauche ich’s ja nicht mehr.

Der Junge hatte aber, als er Beil und Schuhe hinunterwarf, eine so unglaubliche Höhe erreicht, daß der Stiel des Beils verfault und die Schuhe verrostet unten ankamen, und man erkannte nicht gleich, was da in den Hof gefallen war.

Der Wächter jedoch, den der König neben den Baum gestellt und beauftragt hatte, ihm sofort zu melden, wenn der Junge ein Lebenszeichen gebe, erkannte die Schuhe.

Der Junge indessen dachte gar nicht mehr an den König.

Er befand sich jetzt in einem großen Schloß und ging vom ersten Zimmer ins zweite, dann ins dritte und immer weiter – bis ins letzte Zimmer. Dort sah er ein wunderschönes Mädchen, so schön, wie er in seinem ganzen Leben noch keins gesehen hatte. Gewiß, auch des Königs Tochter war schön, mit dieser verglichen aber war sie nur ein bescheidenes Veilchen.

„Grüß Gott, guten Tag, allergnädigstes Fräulein. Ich weiß nicht, wie ich dich anreden soll – Prinzessin oder wie sonst –, deshalb grüße ich dich so.“

„Ich bin eines Königs Tochter. Meine Eltern sind gestorben. So bin ich denn ein beklagenswertes verwaistes Kind. Nun aber sage mir, wie du hierhergekommen bist, wo kein Kuckuck aus deinem Land hinfindet.“

„Allergnädigste Prinzessin, ich suche einen Dienst“, sagte der Junge darauf.

„Da kommst du gerade recht. Ich bin allein und kann einen tüchtigen Dienstboten gut gebrauchen. Du kannst bei mir bleiben, solange du willst. Was du verlangst, gebe ich dir. Das zwölfte Zimmer aber sollst du nicht betreten.“

Der Junge war einverstanden und versprach, seine Arbeit fleißig zu verrichten. Und als sie einig geworden waren, trat er seinen Dienst sogleich an. Während der Mahlzeiten saß er mit der Königstochter an einem Tisch. Und es dauerte auch gar nicht lange, so verlobten sie sich, denn sie hatten Gefallen aneinander gefunden…


Das Motiv des himmelhohen Baumes gehört zu den ältesten der ungarischen Volksmärchen. Ein großer Teil der Forscher bringt es mit den schamanistischen Zeremonien der uraltaischen Völker in Zusammenhang. So schreibt Vilmos Diószegi: „Dieser in den Himmel ragende Baum ist nichts anderes als der Welten- (Lebens-)baum des schamanistischen Glaubens und die Großtat des Schweinehirten nichts anderes als eine Erinnerung an die ehemalige Zeremonie der Schamanenweihe, bei der der Schamanenkandidat auf einen eigens zu diesem Zweck angefertigten, den Weltenbaum darstellenden, mit Kerben versehenen Pfahl hinaufklettern mußte.“ Dieses Element kommt im ungarischen Märchengut auch im Zusammenhang mit anderen Typen vor, manchmal als Einleitung, dann wieder als Überleitung zu Märchen anderer Art.

http://mek.niif.hu/02700/02791/html/152.html

- Editiert von forummano am 09.05.2009, 19:48 -
Mark Twain sagte einmal:
"Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht."
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