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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / D i e s & D a s / Dies & Das / Eine deutsche Krankheit erobert die Welt
In diesem Thread befinden sich 2 Posts.
Blasius
icon01.gif Eine deutsche Krankheit erobert die Welt - 23.05.2009, 22:27:47

8711 Posts - Magyar Vagyok
Kocsis
Eine deutsche Krankheit erobert die Welt

In Europa grassiert die Verschrottungsmanie. Die Slowakei
überlegt Abwrackprämien auf Sofas, Tschechien auf Toaster,
Österreich auf Ideen, hatte aber keine.
Dafür sitzt im einzigen krisenfreien Land Europas Österreich
die halbe Elite im Gefängnis.

In Deutschland wurden, dank der Schrottprämie, im März
fünfmal so viele Autos gekauft wie Kinder geboren, noch viel
weniger wurden vermutlich gezeugt. Da sieht man wieder,
was des Deutschen liebstes Kind ist.

Ökonomisch ein Strohfeuer, strategisch eine unsinnige
Belohnung für Autohersteller, die sich technologisch knapp
hinter dem Mond bewegen und überhaupt für die
Volksgesundheit ein irrwitziger Fehlgriff, macht diese
deutsche Krankheit sich daran die Welt zu erobern, wie
das deutsche Krankheiten nun einmal so an sich haben.

In der Slowakei machten nicht nur Hinterbänkler der
Politik den gloriosen Vorschlag Abwrackprämien nicht
nur auf Autos, sondern auch auf Fernseher, Computer,
gar Möbel zu zahlen, um den Konsum anzukurbeln.
Schließlich litten auch etliche der etlichen LCD- und
Plasmaproduzenten, die slowakische und tschechische
Gewerbegebiete als Forts nach Westeuropa nutzen,
unter den Nachfragerückgängen. Die Opposition empfahl,
die Leute sollten lieber Brot kaufen statt Autos, sonst
gäbe es bald noch ein böses Erwachen. Das ist praktisch
die merkantile Umkehrung von Marie Antoinette mit ihrem
später kopflos gewürdigten Brioche-statt-Brot-Spruch
(natürlich nur Legende, es gilt die Unschuldsvermutung).

Der tschechische Stromkonzern CEZ, sozusagen ein Staat
im Staate, bietet neuerdings einen 1000-Kronen-Bonus
beim Kauf neuer Haushaltsgeräte. Die etwa 30 EUR pro
Kauf werden bei der Anschaffung umweltfreundlicher
Kühlschränke, Gefriertruhen und Waschmaschinen bei
den Elektro-Discountern Datart und Euronics erstattet,
allerdings nur nach "Vorlage einer beglichenen
Stromrechunung von CEZ", weshalb man auch gleich von
einem PR-Trick sprach, weil man doch weiß, dass
Stromrechnungen grundsätzlich nicht beglichen sondern
bezahlt werden müssen. Auch soll die Abgabe eines
gebrauchten Gerätes gleichen Typs und/oder Beleg über
dessen umweltgerechte Entsorgung erfolgen. Der Aufwand
dafür dürfte die 30 EUR Werbegag bei weitem übersteigen,
aber das hält ja den Konsumenten in seiner Maßlosigkeit
und seinem Jagd- und Spieltrieb nicht ab. Bereits wenige
Stunden nach Beginn der Aktion kündigte das Prager
Kartellamt an, untersuchen zu wollen, ob CEZ seine
dominanten Markstellung nicht missbrauche. Dabei hatten
sie ja nicht gesagt, dass sie jedem den Strom abstellen,
der seinen Toaster nicht umtauscht.

Furoren der Macht und des Geldes


Das österreichische Feuilleton, seit etwa 70 Jahren in
einer Dauerkrise, wollte eine Abwrackprämie für schlechte
Ideen zur Lösung der Krise, zog diesen Vorschlag aber
schnell wieder zurück, weil man fürchtete, man könne
selbst das erste Opfer, der Leser gar der Nutznießer
werden. Außerdem hatte man keine. Ideen. Nicht mal
schlechte. Man hat hier ja nicht mal eine Krise.

Verschrottet werden derzeit auf Staatskosten dafür Furoren
der Macht und des Geldes. Der Graf Mensdorff-Poully (Gatte
von Ex-Ministerin Rauch-Kallat, - in solchen Kreisen spricht
man nicht von Ehemann, da ist man Gatte oder Angetrauter,
was irgendwie ganz besonders lustig klingt, wenn man es
sich mal auf der Zunge zergehen läßt.
An-getrauter, wie Zu-mutung), der Graf jedenfalls, der - nicht
nur - in Ungarn so einige Provisionen im Zusammenhang mit
Waffenanschaffungen hat fließen lassen sollen (es gilt die
Unschuldsvermutung bis zu allerallerletzten Instanz) war
ein paar Wochen in Untersuchungshaft, Meinl vom Graben,
Banker in allerletzter Generation, konnte sich nach zwei Tagen
und 100 Mio EUR (!!!) Kaution freikaufen, obwohl der scheußliche
Kaffee und die unverschämten Preise "Am Graben" ein
standrechtliches lebenslang gerechtfertigt hätten. Gegen
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser wurde Anzeige wegen
Untreue erstattet, wobei der nie etwas von Treue behauptet
hatte und der sportliche Rest des Landes sitzt wegen Dopings ein.

Obwohl Österreich seit etwa 90 Jahren keinen Zugang zum
Meer mehr hat, muss sich das Land seit einiger Zeit übler
Angriffe aus Übersee erwehren. Nobelpreisträger, Rating-
agenturen und Medien beschwören den nahen Bankrott
des heiligen Österreich. Diese Selbsternannten ignorieren
einfach, dass hier Banker und Politiker die Krise ignorieren.
Man darf dabei nicht vergessen, dass, weil hier alles so c
harmant ist und man die Wiener Sängerknaben, Mozart
und die Lippizaner hat, die Krise in Österreich nämlich nicht
stattfindet. Komisch, da hat man jahrelang mit den
osteuropäischen Geliebten Töchter gezeugt und wundert
sich nun, dass die abgelegten Kurtisanen Geld für ihren
Ruhestand und die Ausbildung der Töchter fordern, weil
sie im Wissen um den spendierfreudigen Freier alles
versoffen und verjubelt haben.

Man könnte ja vielleicht vom moralischen Bankrott eines
Landes sprechen, denn die obige Liste der Häfn-Bewohner
wäre noch fortführbar, sogar im übertragenen Sinne, aber
wer bitte wirft da den ersten Stein? Die anglo-amerikanischen
Meinungsbomber? Die deutschen Oberverschrotter oder sonst
irgendwelche Abgewrackten? Anstelle der Moral hatte man in
Wien schon immer die Gemütlichkeit. Das hat sich bewährt.
Kassandra und Kassierer sind hier von gleichem Blute.
Sie lebt sonst im Keller, während Er oben sein Gemein-
wesen treibt. Blöd, wenn sie rauskommt und beide gleichzeitig rufen.

Apropos Abgewrackte. Wir könnten noch etwas über Ungarn
schreiben, aber dazu fällt uns eigentlich nicht mehr viel ein, -
nur dass es auch keinen Zugang zum Meer mehr hat, so wie Bolivien.

Quelle:
http://www.derhumorist.de/INHALT/kassandra/kassandra.html
Mark Twain sagte einmal:
"Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht."
Blasius
icon01.gif Eine deutsche Krankheit erobert die Welt - 24.05.2009, 14:48:44

8711 Posts - Magyar Vagyok
Kocsis
für die Abwrackprämie wurden schon die schönsten
Autos geopfert im mehrfachem Wert von der Prämie,
aber ob man einem Trabi hinterherweinen muss .......??

Trabis letzte Fahrt

Von Christina Schmitt

Dieser Ossi wird abgewrackt: Wegen seines Trabant P 601 ist Fabian Behnsch im fränkischen Coburg bekannt wie ein bunter Hund. Nun opfert er den Wagen, um die Umweltprämie zu kassieren. Als der Abschied naht, plagen den 20-Jährigen Zweifel - soll er seinen ersten Wagen wirklich verschrotten lassen?
http://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/0,1518,625937,00.html
Mark Twain sagte einmal:
"Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht."
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