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Kocsis

Liebe in Zeiten des Sozialismus
Von Hendrik Werner 1. August 2009, 04:00 Uhr

Versöhnung später: Der ungarische Schriftsteller Szilárd Rubin zeigt,
warum sein Land Bewältigungsbedarf hat

Der Mann, ein tragikomischer Held, scheint ein harmloser Schwärmer
zu sein. Aber Obacht, die Rhetorik des bloß vermeintlich Liebesblöden
birgt womöglich mehr Machismo als Empfindsamkeit, mehr
psychopathologische Fixierung als zarte Hingabe: "Mit einiger
Zufriedenheit dachte ich daran, dass unsere Liebe mittlerweile
eine Geschichte hatte, eine Patina", notiert der aufstrebende
Dichter Attila nicht ohne eitles Perfektionsgehabe im Blick auf
alle denkbaren Felder der Ästhetik. "Die wahre Liebe stellte ich
mir vor wie eine mit künstlerischer Vollendung gerauchte
Meerschaumpfeife, die ihren echten Wert und ihren Geschmack
erst durch langen Gebrauch erlangte."

Man ahnt: Dieser Mann, unser tragikomischer Antiheld, kann und
wird nicht alt werden mit der Frau, mit der er sich eine Spur zu
beredt innige Dauer ersehnt. Ob das nur schade ist für ihn oder
vor allem ein Glück für sie, sei einstweilen dahingestellt. Schuld
an der folgenden Versagung zweisamer Unsterblichkeit ist nicht
der anschwellende Eitelkeitskamm eines zwar talentierten, aber
armen Jungschriftstellers im Ungarn der unmittelbaren Nachkriegszeit.

lies weiter auf
http://www.welt.de/die-welt/kultur/literatur/article4235736/Liebe-in-Zeiten-des-Sozialismus.html

Mark Twain sagte einmal:
"Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht."