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In diesem Thread befinden sich 9 Posts.

2385 Posts - Magyar Vagyok
carpe diem

Sozialistischer Brutus gesucht

Das einzige Glück der Regierungsparteien in Ungarn ist, daß auch Oppositionsführer Viktor Orbán viel von seinem Glanz eingebüßt hat und der „kalte Bürgerkrieg“ dazu führt, dass sich immer mehr Wähler nach einer „normalen“ Partei der Mitte sehnen.

„Warten auf Brutus“, betitelte der Publizist László Lengyel sein Schreiben über die Lage der Sozialisten. Er fragt, ob – und wenn ja, wann – der Mann (oder die Frau) gefunden wird, der/die Caesar Gyurcsány ins politische Jenseits befördert.

Das lehrreiche Fazit Lengyels: zwar gebe es viele, die bereit wären, denwillkürlichen Parteichef zu entfernen, doch bräuchte man dazu eine reine, unbescholtene Person, die diese Tat in Würde vollbringen könnte. Einen solchen zu finden ist natürlich schwierig. Ander Spitze der Regierungspartei steht dieselbe alte Garde, die schon unter Gyurcsánys Vorgänger Péter

Medgyessy agierte und die seinerzeit gar nicht Gyurcsány, sondern Péter Kiss an die Spitze hieven wollte, nachdem der glücklose Premier vor drei Jahrenabzudanken hatte. Der Nachfolger, der sich mit Hilfe des Parteivolkes an die Spitze setzen ließ, versprach eine neue Partei – und scheiterte kläglich.

Die verdächtigen Verbindungen zwischen der MSZP und gewissen Wirtschaftskreisen bestehen weiterhin und anstatt einer unbescholtenen jungen Garnitur strömten inkompetente Karrieristen in die Partei. Im Skandal um einen davon, den Ex-Abgeordneten Zuschlag, hat die Staatsanwaltschaft schon acht Jusos angeklagt. Anderswo werden andere MSZP-Leute wegen Gesetzesverstößen meist finanzieller Art vor den Kadi zitiert.

Gyurcsány, der talentierte, engagierte und entschlossene Reformer diktiert ein Tempo, beim dem niemand mithalten kann oder will. Und inzwischen hat er vergessen, Verbündete zu gewinnen, ohne die er nie reüssieren kann.

Stattdessen hat er praktisch alle gegen sich und seine Pläne aufgebracht, die er nur gegen sich hatte aufbringen können: Den liberalen Koalitionspartner, der Gyurcsánys ultraliberalen Kurs noch immer als zu lasch empfand, die Linken in der MSZP, die diesenKurs ab ovo verachteten, an ihrer Spitze niemand geringerer als Parlamentspräsidentin Katalin Szili.

Und auch noch das Fußvolk der Kommunalpolitiker aus der Provinz, das ihn beim Parteitag vor drei Jahren gegen die Bonzen des „Politbüros“ an die Spitze brachte. Im Parlament stimmten schon manche Sozis gegen die eigene Regierung.

Die MSZP, Gewinner der Wahlen von 1994, 2002 und2006, steht in den Umfragen heute nicht sehr viel besser da, als ihr Ergebnis bei den ersten freien Wahlen 1990, wo sie kaum elf Prozent erhielt. Den abgenutzten, unpopulären Gyurcsány loszuwerden schieneals das erste logische Rettungsmanöver. Doch nicht nur, dass auch dieser Caesar nichts gelernt undverstanden hat: Es gibt keinen noblen Brutus – und was noch wichtiger ist: kein Nachfolger ist in Sicht, der Format und Aussicht auf Erfolg hätte.

Einziges Glück der MSZP: Oppositionsführer Viktor Orbán hat auch viel von seinem Glanz eingebüßt und der „kalte Bürgerkrieg“ führt dazu, dass sich immer mehr Wähler nach einer „normalen“ Partei der Mitte sehnen.

Da jedoch eine solche nicht in Sicht ist, können wir die politische Lage Ungarns bestenfalls als furchterregend charakterisieren.

H
Quelle
pesterlloyd.net

Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.

Marie von Ebner-Eschenbach

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Gast

Das sind wahre Worte - es ist derzeit niemand in Sicht.Keiner weiß mehr schlimmer ist der jetzige oder Orban ?
Hoffentlich sind es nicht die Rechten in Ungarn - Zur Zeit hört man viel gegen Juden und Fremdenfeindlichkeit .. nicht nur von den Politikern..obwohl man die Auswüchse alle schon hatten,sind viele Menschen immer noch sehr anfállig für solche Ideen.
Manchmal macht mit mir Ungarn etwas Angst.....Der größte Feind des Ungarn ist der Ungar selbst....oder ungarisch ist " Ein Witz der über Katastrophen tanzt"

Diese Sátze sind nicht von mir.....

2385 Posts - Magyar Vagyok
carpe diem

Ja es ist schon merkwürdig wie wenigt doch aus der Geschichte gelernt wird, da meine ich jetzt nicht nur Deutschland und den Nationalsozialismus, wenn ich da so sehe wer sich da mit wem und warum auf der Welt verbündet, Russland z.B. mit dem Iran, die Türken möchten zwar in die EU planen aber einen Angriffskrieg, na ja die USA geht überall hin wo Böses, äh entschuldigung Öl ist. Ja und ungarn sympatisiert mit der Magyar Garda, ja da muss ich Hajra recht geben, manchmal schlafe ich da sehr unruhig ....

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Marie von Ebner-Eschenbach

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Gast

Lieber Marcus,

ach ginge doch Amerika nur dahin wo Oel ist ...
mit Angriffskriegen.
Die Welt wäre leichter zu verstehen.
Ich erinnere mich noch gut an die schmerzliche
Diskussion um Vietnam
War da etwa Oel im Spiel, oder Somalia wo tote GI ,s,
die im Auftrag der UNO dort waren hinter Jeeps
geschleift wurden ... war da Oel im Spiel ?
Oder Afganistan ... (ist da Oel ?)
Die Unterstützung von Taiwan im Pazifik ...
ist da Oel im Spiel.
Oder aktuell Pakistan ... ist da Oel im Spiel ?
Ach ja ... wo denn ?
Nicht ganz so eindimensional argumentieren bitte wenns
der eigene geistige Horizont erlaubt.
Oder gehts um "lieber rot als tot ...?"
dann aber bitte ideologisch Farbe bekennen.

Beste Grüsse Herbert

der gewiss keine Affenliebe zu Amerika hegt.

2385 Posts - Magyar Vagyok
carpe diem

Also mit einer Sozialistischen Einstellung hat das nichts zu tu, ich denke mal du zielst mit deinem "lieber rot .. " darauf ab, sag mir welchen Grund Amerika hatte um in den Irak zu gehen, vielleicht ist das mit dem Öl etwas veralgemeinert, aber warum sichert sich die USA Vorteile, wrum ist sie die "Weltpolizei" , ganz uneigennützig des Weltfriedens wegen.

Zitat:

Nicht ganz so eindimensional argumentieren bitte wenns
der eigene geistige Horizont erlaubt.
Oder gehts um "lieber rot als tot ...?"

Ich überlese diesen Satz jetzt einfach mal und gehe nicht davon aus das es eine direkte Beleidigung sein sollte.

Auf jeden fall hegst du starke Ambitionen zu Amerika, sonst würdest du es ja wohl nicht derart verteidigen. Was hältst du denn davon wenn du statt ein paar frasen uns mit minderem Horizont mal dalegst was Amerika damit bezwecken möchte.

Beste Grüße Markus,

der dich bestimmt nich angreifen möchte.

ps.: Markus also zumindest meinen Namen schreibt man mit k nicht c

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Marie von Ebner-Eschenbach

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Gast

Es ist ja nicht so,daß jetzt alle rechts sind in Ungarn,aber die Tendenz wáchst.Und vor allem konnte ich nicht verstehen,daß der Magyar Garda so eine Vorstellung genehmigt wird,wie die Vereidigung auf dem Budapester Heldenplatz.
Ich glaube es gibt auch keine andere Nation,zuminderst in Europa,wo der Haß der politischen Parteien so groß ist.
Nicht mal an Nationalen Feiertagen können sie sich nicht zusammen zeigen.Darum meinte ich der größte Feind des UNgarn ist der Ungar selber.
Gerade jetzt wo es wichtig wáre,Lösungen zu finden und gemeinsam das Land wieder zu befrieden bzw. an einem Strang zu ziehen.

Ich kann jedem nur das Buch " Sieger in Niederlagen" von Paul Lendvai(Bertelsmann-Verlag) empfehlen.Mit diesem Buch versteht man die Magyaren
ein ganzes Stück besser. Einfach Gut