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carpe diem

Mais im Auto verfüttern?

Die Branche erwartet von der Regierung in Ungarn die Schaffung der nötigen Rahmenbedingungen und insbesondere einer einheitlichen Strategie für die Bioethanolindustrie, teilte der Ungarische Bioethanolverband (MBSZ) nach einem „Rundtisch“ mit 140 Teilnehmern vergangene Woche mit.

Von den Akteuren der Landwirtschaft bis hin zum Finanzsektor herrscht Übereinstimmung in den Fertigungsabläufen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft, einzig gewisse Umweltverbände sehen nur die negativen Nebeneffekte der alternativen Kraftstoffgewinnung auf pflanzlicher Basis. Der Verband kalkuliert mit einem einsetzbaren Maisaufkommen von 4 Mio. t pro Jahr, die Regierung möchte vorläufig nur 2,5 Mio. t in die Produktion einbeziehen.

Die Branche ist sich im Klaren darüber, dass die geplanten Investitionen nur unter Zusicherung einer stabilen Rohstoffbasis von Seiten der Landwirte Sinn machen. Des Weiteren wird ohne Nutzung von EU-Fördermitteln das von Brüssel bis 2020 vorgegebene Ziel eines 10%-igen Anteils von Biokomponenten in Kraftstoffen nicht zu erreichen sein. Doch während die Investoren von Überschüssen der ungarischen Agrarproduktion und daraus folgend einem bedeutenden Exportpotenzial sprechen, befürchten Umweltverbände einen Preiskollaps und den Zusammenbruch ganzer Branchen wie der Viehzucht. Kalkulationen der Industrie, wonach sich 1 Kubikmeter Ethanol aus 2,5 Tonnen Mais unter Einsatz von Wärmeenergie (die ideal mit Biomasse zu erzeugen wäre) gewinnen lässt, provozieren bei den Grünen Fragen nach der Effektivität des Verfahrens.

Aus Sicht der Investoren deckt der aktuelle Marktpreis für Mais von 160 EUR/t nicht einmal die Kosten, solange für Ethanol nur 540 EUR/kbm gezahlt werden. Ab ca. 600 EUR/kbm ließen sich die Projekte auf der Basis von Biomasse finanzieren, im Falle von Erdgas wären es nochmals 70 EUR mehr.

(c) Pester Lloyd

http://www.pesterlloyd.net/2007_47/0747mais/0747mais.html

Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.

Marie von Ebner-Eschenbach

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