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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / A k t u e l l e s / Was man gerade erfahren hatt / Die Steueränderungen 2008: Rechte Tasche – linke Taschej
In diesem Thread befinden sich 1 Posts.
Peter2
icon01.gif Die Steueränderungen 2008: Rechte Tasche – linke Taschej - 26.11.2007, 18:28:09

3306 Posts - Magyar Vagyok
Am 12. November hat das Parlament etwa 400 Änderungen zum gegenwärtigen
Steuerrecht beschlossen. Besonders heftig diskutiert wurden
die Fragen um die neue Immobiliensteuer. Tatsächlich wird sich die
neue Steuer einschneidend auf die verfügbaren Einkommen der privaten
Haushalte auswirken.

Derzeit beträgt die Besteuerung
des jährlichen Einkommens
18% bis zu einem Einkommen von
ungefähr 1,7 Mio. Ft (6.660 Euro)
und 36% für darüber liegende
Einkommen. Wie bekannt, ist zudem
seit dem 1. Januar 2007 eine
zusätzliche 4%ige Solidaritätssteuer
auf Einkommen zu entrichten,
welche die Beitragsgrundlage
der Rentenversicherung, derzeit
etwa 6,7 Mio. Ft (27.000 Euro),
übersteigen.
Um ein vollständiges Bild über
die Einkommensabzüge zu erhalten,
sind auch Sozialversicherungsbeiträge
zu nennen: Sowohl
vom Arbeitgeber wie vom Arbeitnehmer
sind erhebliche Beiträge
zu leisten. Der Arbeitgeber zahlt
21% Renten-, 8% Kranken- und
3% Arbeitslosenversicherungsbeiträge
sowie 1,5% Fortbildungsbeiträge.
Der Arbeitnehmer zahlt
8,5% (jedoch mit einer Obergrenze)
Renten-, 7% Kranken- sowie
1,5% Arbeitslosenversicherungsbeiträge.
Immer wieder thematisieren die
ungarischen Finanzbehörden die
mangelnde Steuerehrlichkeit. Nur
Häuser lassen sich nicht verstecken,
und so versucht man jetzt,
über die Erfassung und Besteuerung
des Wohneigentums einen
Teil des – womöglich niemals erklärten
– Vermögens abzuschöpfen.
Ab 2009 sollen nach jetzigem
Kenntnisstand alle als Wohnraum
genutzten Immobilien einer jährlichen
Steuer zwischen 0 und 2%
unterworfen werden. Die genaue
Rate bestimmt die Gemeinde, in
der sich die Immobilie befindet.
Dabei können diese Raten sogar
von Straßenzug zu Straßenzug
schwanken. Diese Steuer wird sehr
wehtun. In Ungarn wird kaum gemietet.
Fast alle Bürger wohnen in
ihren eigenen vier Wänden. Fast
jeder Ungar hat also eigenes
Wohneigentum. Damit trifft die
Steuer die gesamte Bevölkerung.
Und auch eine weitere Neuerung
zielt auf den Eigenheimbesitzer:
Bisher war ein eventuell
beim Verkauf des Wohneigentums
erzielter Veräußerungsgewinn
steuerfrei, wenn man den Gewinn
innerhalb von fünf Jahren nach
dem Verkauf oder innerhalb eines
Jahres vor dem Verkauf zum Kauf
einer neuen Immobilie verwendet
hat. Dieses Privileg gilt jetzt nur
noch für eine Veräußerung nach
einer Haltfrist von fünf Jahren.
Was ist noch wichtig?
Zukünftig werden Werbegeschenke
für den Schenker so teuer, dass er
sie wohl wirklich nur noch an seine
besten Kunden weitergibt. Geschenke
dieser Art sind wie fringe
benefits voll mit 54% Einkommensteuer
und 11% Sozialversicherungszuschlag
(EHO) zu versteuern.
Das gilt auch für Produkte, die
der ,,Schenker“ selbst herstellt und
an seine Kunden weitergibt, und
ebenso für Dienstleistungen. Man
kann damit seinen Kunden zum
Beispiel nur noch Preisnachlässe
oder etwa Warenmuster anbieten,
um sie stärker an das eigene Unternehmen
zu binden. Vor dem Hintergrund
dieser doch massiven Änderungen
ist es ein schwacher Trost,
dass die 4%ige Solidaritätsabgabe
mit Wirkung zum 1. Januar 2008
erst ab einem Jahreseinkommen von
voraussichtlich 7,137 Mio. Ft greift
und nicht wie in der Vergangenheit
ab 6,7 Mio. Ft.

Quelle Budapester Zeitung
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