balaton-service.info - Das Forum für Ungarn Forum | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / A k t u e l l e s / Was man gerade erfahren hatt / Die Steueränderungen 2008: Rechte Tasche – linke Taschej | ||||
---|---|---|---|---|
In diesem Thread befinden sich 1 Posts. | ![]() ![]() |
|
![]() | ![]() | |||
3306 Posts - Magyar Vagyok | Am 12. November hat das Parlament etwa 400 Änderungen zum gegenwärtigen Steuerrecht beschlossen. Besonders heftig diskutiert wurden die Fragen um die neue Immobiliensteuer. Tatsächlich wird sich die neue Steuer einschneidend auf die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte auswirken. Derzeit beträgt die Besteuerung des jährlichen Einkommens 18% bis zu einem Einkommen von ungefähr 1,7 Mio. Ft (6.660 Euro) und 36% für darüber liegende Einkommen. Wie bekannt, ist zudem seit dem 1. Januar 2007 eine zusätzliche 4%ige Solidaritätssteuer auf Einkommen zu entrichten, welche die Beitragsgrundlage der Rentenversicherung, derzeit etwa 6,7 Mio. Ft (27.000 Euro), übersteigen. Um ein vollständiges Bild über die Einkommensabzüge zu erhalten, sind auch Sozialversicherungsbeiträge zu nennen: Sowohl vom Arbeitgeber wie vom Arbeitnehmer sind erhebliche Beiträge zu leisten. Der Arbeitgeber zahlt 21% Renten-, 8% Kranken- und 3% Arbeitslosenversicherungsbeiträge sowie 1,5% Fortbildungsbeiträge. Der Arbeitnehmer zahlt 8,5% (jedoch mit einer Obergrenze) Renten-, 7% Kranken- sowie 1,5% Arbeitslosenversicherungsbeiträge. Immer wieder thematisieren die ungarischen Finanzbehörden die mangelnde Steuerehrlichkeit. Nur Häuser lassen sich nicht verstecken, und so versucht man jetzt, über die Erfassung und Besteuerung des Wohneigentums einen Teil des – womöglich niemals erklärten – Vermögens abzuschöpfen. Ab 2009 sollen nach jetzigem Kenntnisstand alle als Wohnraum genutzten Immobilien einer jährlichen Steuer zwischen 0 und 2% unterworfen werden. Die genaue Rate bestimmt die Gemeinde, in der sich die Immobilie befindet. Dabei können diese Raten sogar von Straßenzug zu Straßenzug schwanken. Diese Steuer wird sehr wehtun. In Ungarn wird kaum gemietet. Fast alle Bürger wohnen in ihren eigenen vier Wänden. Fast jeder Ungar hat also eigenes Wohneigentum. Damit trifft die Steuer die gesamte Bevölkerung. Und auch eine weitere Neuerung zielt auf den Eigenheimbesitzer: Bisher war ein eventuell beim Verkauf des Wohneigentums erzielter Veräußerungsgewinn steuerfrei, wenn man den Gewinn innerhalb von fünf Jahren nach dem Verkauf oder innerhalb eines Jahres vor dem Verkauf zum Kauf einer neuen Immobilie verwendet hat. Dieses Privileg gilt jetzt nur noch für eine Veräußerung nach einer Haltfrist von fünf Jahren. Was ist noch wichtig? Zukünftig werden Werbegeschenke für den Schenker so teuer, dass er sie wohl wirklich nur noch an seine besten Kunden weitergibt. Geschenke dieser Art sind wie fringe benefits voll mit 54% Einkommensteuer und 11% Sozialversicherungszuschlag (EHO) zu versteuern. Das gilt auch für Produkte, die der ,,Schenker“ selbst herstellt und an seine Kunden weitergibt, und ebenso für Dienstleistungen. Man kann damit seinen Kunden zum Beispiel nur noch Preisnachlässe oder etwa Warenmuster anbieten, um sie stärker an das eigene Unternehmen zu binden. Vor dem Hintergrund dieser doch massiven Änderungen ist es ein schwacher Trost, dass die 4%ige Solidaritätsabgabe mit Wirkung zum 1. Januar 2008 erst ab einem Jahreseinkommen von voraussichtlich 7,137 Mio. Ft greift und nicht wie in der Vergangenheit ab 6,7 Mio. Ft. Quelle Budapester Zeitung |
Forum wechseln |
---|