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Endspurt bei der Stromliberalisierung,Mehr Wettbewerb führt zu höheren Preisen - 12.12.2007, 19:00:27 | ||||
3306 Posts - Magyar Vagyok | Sofern sich die Ausarbeitung der Durchführungsdetails nicht noch weiter verzögert, können die ungarischen Stromhändler in dieser Woche ihren – von der Liberalisierung betroffenen – Kunden konkrete Angebote für die weitere Stromabnahme unterbreiten. Bisher war es den Händlern lediglich möglich, ihre Kunden zu informieren, dass sie bald ein Angebot erhalten werden. Die Überstürzung kurz vor dem Startschuss für einen weiteren Schritt in Richtung Liberalisierung des Strommarktes am 1. Januar 2008 überrascht. Immerhin wurde das so genannte Stromgesetz bereits am 1. Juli vom ungarischen Parlament angenommen, es gab also ausreichend Zeit für die Ausarbeitung der Details. Das ungarische Gesetz folgt einer Empfehlung der EU zur Liberalisierung der Strommärkte. Etliche EU-Länder haben ihre nationalen Strommärkte mit Wirkung vom 1. Juli dieses Jahres bereits in diesem Sinne liberalisiert. Preiserhöhungen von durchschnittlich 20% Nachdem sich die ungarischen Großverbraucher ihren Strom schon jetzt auf dem Wettbewerbsmarkt kaufen müssen, wird ab dem 1. Januar 2008 auch das mittlere Segment der Verbraucher dem rauen Wind des Marktes ausgesetzt. Die Mehrzahl der Prognosen geht davon aus, dass diese in Zukunft durchschnittlich etwa 20%, stellenweise sogar bis zu 40% mehr für ihren Strom ausgeben müssen. Lediglich die Bevölkerung und die kleinen gewerblichen Verbraucher können sich auch weiterhin über behördlich niedrig gehaltene Preise freuen: Bei ihnen wird die Preiserhöhung nur etwa 10% betragen. Auf jeden Fall entsteht so die paradoxe Situation, dass in Ungarn ein Mehr an Wettbewerb nicht zu niedrigeren, sondern zu höheren Preisen führen wird. Eine Botschaft, die umso deutlicher ausgesprochen wird, je näher das Land dem Stichtag kommt. Noch im Sommer war auch von Expertenseite immer wieder betont worden, dass noch nicht abzusehen sei, in welche Richtung sich die Preise ab dem 1. Januar entwickeln würden. Jetzt, wo die schlechte Nachricht unumstößlich feststeht, wird nach den Gründen für die drastische Preiserhöhung gesucht. Ungünstige Rahmenbedingungen Besonders häufig werden bei der Suche nach den Gründen die deutlich höheren Preise angeführt, die bisher schon auf dem liberalisierten Teil des ungarischen Strommarktes und in anderen Ländern der Region herrschen. Eine Freigabe der bisher behördlich künstlich niedrig gehaltenen Preise führe in einem derartigen Umfeld zwangsläufig zu einer Anpassung der Preise nach oben. Unter den Gründen für den bevorstehenden Preisanstieg wird aber auch die Verknappung und daher Verteuerung des Importstromes angeführt, der immerhin 15% des ungarischen Verbrauchs deckt. Auch sei die Durchleitungskapazität an den Grenzen Ungarns an einigen Stellen nicht ausreichend. Bei der Erklärung der bevorstehenden Teuerung werden aber nicht nur die ungünstigen Rahmenverhältnisse herangezogen. Auch die großen Marktteilnehmer geraten ins Visier der Kritik. Besonders häufig wird diesbezüglich der Großhandelsmonopolist MVM (Magyar Villamos Mûvek – Ungarische Stromwerke) genannt, der seine Hand auf 85% der Stromproduktion des Landes hat und in einigen Jahren teilprivatisiert werden könnte. Für einen möglichst hohen Verkaufserlös sind dabei natürlich gute Zahlen förderlich. Von Anhängern der MVM-Verschwörungstheorie wird nun unterstellt, dass den Zahlen - flankiert von den beiden großen Parteien des Landes - auf Kosten der Steuerzahler jetzt etwas nachgeholfen werden soll. Dieser Theorie kann sich der Energieexperte des kleinen oppositionellen MDF, Kálmán Katona, nicht anschließen. Im Gegenteil: Der ehemalige Minister für Verkehr, Wasserwesen und Telekommunikation (1998 bis 2000) und MVM-Generaldirektor (2000 bis 2002) schiebt den schwarzen Peter eher den großen ausländischen Energieinvestoren zu. ,,Über höhere, in Ungarn zu erzielende Preise könnten die heute noch zu teuren Stromangebote ihrer Muttergesellschaften für Ungarn interessant werden“, spekuliert er. Prinzipiell hält er den Zeitpunkt für die weitere Marktöffnung für verfehlt. ,,In einer Zeit, in der die Weltmarktpreise deutlich über den Preisen liegen, zu denen die MVM bei langfristigen Verträgen ihren Strom von den ungarischen Anbietern bezieht, ist dieser Schritt nicht vernünftig.“ Ungarn hätte seine nationalen Interessen besser erkennen und aus der EU-gewünschten Liberalisierungswelle ausscheren müssen. Die Frage bezüglich einer Tolerierung dieses Schrittes durch die EU pariert er mit dem Verweis auf die strommonopolistische Praxis in Frankreich. ,,Ungarn müsste sich nicht beeilen. Erst wenn beispielsweise Frankreich seinen Strommarkt liberalisiert, hätte Ungarn folgen sollen“, so Katona schmunzelnd. Die jetzt vorgenommene Liberalisierung wertet er als ,,unverantwortlich“ und ,,dilettantisch“. Ihrem Fürsprecher, dem ehemaligen Wirtschaftsminister János Kóka wirft er einen ,,falsch aufgefassten Liberalismus“ vor. Auch habe dieser in seiner Amtszeit der wichtigen Frage des Strommarktes nicht die gebührende Aufmerksamkeit entgegengebracht. Zu den Unterstellungen gegenüber seinem ehemaligen Arbeitgeber MVM meint Katona nur: ,,Die Marktöffnung liegt nicht in erster Linie im Interesse von MVM. Auch ohne die Öffnung stand die MVM in den vergangenen Jahren wirtschaftlich bereits gut da und ist inzwischen profitabel.“ Ursprüngliches Drehbuch gewaltig umgeschrieben Nicht zufrieden mit der vorliegenden Liberalisierung ist übrigens auch einer ihrer Autoren. Auf einer Veranstaltung der Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer zum Thema Strommarktliberalisierung konstatierte der Hauptabteilungsleiter im Ungarischen Engergieamt Gábor Szörényi kürzlich, dass die Liberalisierung nicht so gelungen sei, wie ursprünglich auch von ihm gewollt. ,,Das Parlament hat unseren Vorschlag gewaltig umgeschrieben“, erklärte er enttäuscht. Eine Frage nach dem Gründen und Interessenlagen, die zu dieser Situation geführt haben, wiegelte er mit den Worten ab: ,,Ich bin Beamter.“nd-col Quelle: Budapester Zeitung |
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Endspurt bei der Stromliberalisierung,Mehr Wettbewerb führt zu höheren Preisen - 12.12.2007, 22:35:18 | ||||
3306 Posts - Magyar Vagyok | nachdem wir ja alle das Klima retten müssen, ich höre im Fersehen fast nichts anderes mehr, können wir uns alle egal ob Ungarn oder Deutschland auf wesentlich höhere Energiekosten einstellen, von den 3 Milliarden mehr Einwohner aus den Entwicklungsländer die die Erde die nächsten Jahrzehnte verkraften muß spricht niemand, anscheinend brauchen die keinen Strom, fahren kein Auto usw. Eine Chance haben wir schon deswegen nicht, da können wir noch soviel CO2 einsparen, solange die Bevölkerungsexplosion nicht gestoppt wird, mit kostenlosen Kondomen würden wir für das Klima am meisten erreichen.Aber mit dem Vorwand Klima kann der Staat halt wunderbar seine Bürger steuerlich abzocken, unseren Finanzminister habe ich noch nie so glücklich gesehen, seit die Eisberge schmelzen. |
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