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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / Sehenswertes, Kultur, Kneipenführer / Sehenswürdigkeiten / Via Militaris
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maeudral
icon01.gif Via Militaris - 20.12.2007, 09:22:06

Gast
Via Militaris

(siehe auch: Gesamt-Straßenplan der Römerstraßen 330 n. Chr. / The Tabula Peutingeriana, Section 4)

eine Nordwest-Südost-Verbindung zum Bosporus ( ... Edirne - Plovdiv - Sofia - Widin an der Donau ... ) (zur Römer zeit hießen die Städte ... Hadrianopolis - Philippopolis - Serdica - Bononia ... ) - ab 1600 auch als
via Traiana bezeichnet, was die zweideutige Bezeichnung via militaris umgeht, mit der auch ganz allgemein eine Militärstraße bezeichnet wird

Die Römer begannen im 1. Jh. v. Chr. die Gebiete bis zur Donau zu erobern. Gaius Quintus Scribonius Curio, der Prokonsul von Macedonia, erreichte die Donau und vertrieb die Skordisker, Dardanen und Dakier. Trotz der militärischen Erfolge etablierte sich die römische Macht erst unter Octavian (Augustus), als Marcus Licinius Crassus ab 29 v. Chr. die Provinz Moesia errichtete. Der Name Singidun wird dabei zu Singidunum latinisiert und wird eines der wichtigsten Zentren der Provinz Moesia zwischen Sirmium und Viminacium den beiden herausragenden Römischen Städten der Provinz. Singidunum wird ein wichtiger strategischer Punkt an der Via Militaris die die Befestigungen und Siedlungen am danubischen Limes verbindet.

Norischer Limes oder Donaulimes

Der Norische Limes zog sich entlang der Donau durch das heutige Ober- und Niederösterreich und schließt an den Pannonischen Limes in Ungarn an. Eigentlich ist es kein Festlandwall, sondern ein Flusswall (lat. ripa). Am Limes selbst wurden nur kleinere Wehranlagen errichtet, da die Donau einfacher zu verteidigen war. Größere Befestigungen wurden erst weiter im Landesinneren errichtet, wie Cetium (St. Pölten) oder Ovilava (Wels). Als Donaulimes bezeichnet man den Teil der römischen Militärgrenze entlang der Donau im heutigen Österreich, der Slowakei, in Ungarn, Serbien, Bulgarien und Rumänien.

Panonnien

Der Name „Aquincum“ (heute Budapest) ist keltischen Ursprungs und bedeutet: „ergiebiges Wasser“. Das deutet zum einen darauf hin, dass schon die Römer die Mineralquellen Ungarns kannten und sie nutzten: Bis heute legten Archäologen bei Ausgrabungen 21 römische Bäder frei. Zum anderen bekam die Stadt den Namen „Aquincum“, weil sie direkt am Wasser, an der Donau, lag. Und das hatte militärische Gründe. Dazu muss zunächst die Bedeutung des Wortes „limes“ geklärt werden. Ursprünglich stand das Wort für befestigte, immer auf den Feind zuführende Straßen. Im Lauf der Zeit erfuhr der Begriff eine Wandlung und Erweiterung und bezeichnete endlich die von römischen Truppen besetzte Grenzlinie. Der Limes war also die Grenze des römischen Imperiums. Diese Grenze verlief im 1. Jahrhundert entlang der Donau.

Zu Beginn des 1. Jahrhunderts besetzte Rom schrittweise den Boden der späteren Provinz Pannonia Inferior. Mehr als 400 Jahre – vom 1. bis ins 5. Jahrhundert - war die Siedlung Aquincum Teil des römischen Reiches. Im Jahr 106, vor genau 1900 Jahren, wurde Aquincum Hauptstadt der Provinz Pannonia Inferior. Die Lage an der römischen Reichsgrenze bestimmte den Charakter der Stadt. Sie bestand aus Siedlungsteilen unterschiedlicher Rechtsstellung.

Vom Leben in Aquincum sind nur noch Ruinen übrig, doch ist das hohe Niveau der Stadtkultur zu erkennen: Wasserleitungen, Kanalnetze, mit Steinplatten gepflasterte Straßen, mit Wasser gespülte Toiletten, mit Fließwasser versehene Privathäuser, verglaste Fenster, mit Mosaiken und Malereien verzierte Gebäude. Außerdem stand den Einwohnern der Zivilstadt ein Amphitheater zur Verfügung.

Fundmünzen in Ungarn

Die bisher erschienenen zwei Bände der Bearbeitung der römischen Fundmünzen in Ungarn enthalten das Fundmaterial der Komitate Fejér und Györ-Moson-Sopron. Band III von FMRU enthält das Material des Komitats Komárom-Esztergom nach dem gleichen Prinzip der Anordnung, welches den beiden ersten Bänden zugrunde lag. In den Bereich des Komitats fallen die bedeutende pannonische Stadt Brigetio (Oszöny) sowie ein wichtiger Abschnitt des römischen Limes mit mehreren Militärlagern (Azaum / Almásfüzítö, Crumerum / Nyergesújfalu, Gardellaca / Tokod, Solva / Esztergom), Wachttürmen und kleineren Ansiedlungen. Die Herausgeber bereiten bereits den vierten Band vor, welcher das Fundmaterial von Aquincum und Umgebung (also den Bereich des heutigen Budapest) umfassen wird.


„Limes“

Die Römer bezeichneten ursprünglich mit "Limes" einen Weg zwischen zwei Grundstücken. Erst Tacitus bezeichnet die gesicherte Grenze des Römischen Reiches als Limes. Er war nach dem Tod des Augustus Ausdruck des veränderten außenpolitischen Konzepts, wonach Schutz und Erhaltung des Erreichten vor Expansion und Unterwerfung gestellt wurden.

Der Donaulimes war, bedingt durch die vielfach verästelten und versumpften Ufer, anders angelegt als der auf deutschem Boden. Hier wurden Legionslager, Kastelle und Wachtürme (in der Spätzeit des Römischen Reiches erhielten diese den militärischen Fachausdruck "burgus", eigentlich ein germanisches Wort, aus dem sich später das Wort Burg entwickelte) sowie Signalanlagen und Flottenstützpunkte errichtet.
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