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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / Sehenswertes, Kultur, Kneipenführer / Sehenswürdigkeiten / Komm auf die Insel
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piccolino
icon01.gif Komm auf die Insel - 13.01.2008, 11:33:36

816 Posts - Einbürgerungswilliger
leben u. leben lassen
(c) Pester Lloyd - 2006



Komm auf die Insel!

Auf der Margareteninsel feiert ganz Budapest den Sommer

Grüne Lunge der Stadt, Donauschiff, Großstadtoase - die Margareteninsel hat viele Namen. Egal wie bezeichnet, jeder weiß, was gemeint ist. Das Eiland in der Donau ist den Budapestern im wahrsten Sinne des Wortes heilig. Des Tags tummeln sich Touristen wie Einheimische auf der Suche nach Entspannung und des Nachts Tanzwütige auf der Suche nach Spaß auf der Margitsziget, doch nur wenige wissen, dass hier einst Hasen, Nonnen und eine Heilige lebten.




Ursprünglich „Nyulak szigete“ - Insel der Hasen genannt, weil hier die Könige des Landes jagten, trägt die Insel heute den Namen der Margarete, Tochter König Bélas IV. Über die nach ihrem Tod im Jahre 1271 selig gesprochene ranken sich viele Mythen und Erzählungen. Angeblich soll König Bela IV geschworen haben, im Falle eines Sieges über die Tataren seine Tochter Margarete als Nonne in das Dominikanerinnenkloster, welches im Besitz des Großteils der Insel war, zu schicken. Nach dem Sieg der Ungarn machte der König um das Gesicht zu waren sein Versprechen war. Margarete starb bereits im Alter von 29 Jahren im Kloster. Zwar stehen vom Dominikanerinnenkloster nur noch die Fundamente, doch die Legenden über das Leben und die guten Taten der Heiligen Margarete wurden überliefert. Auch wird gemunkelt, dass die Türken im 18. Jahrhundert die Insel für ihre Haremsdamen nutzten.



Historische Tatsachen

Tatsache ist, dass die Donauinsel Ende des 18. Jahrhunderts den österreichischen Palatinen zufiel. Diese ließen die Insel zu einem Erholungs- und Kurort umbauen. Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Thermalquellen der Insel erschlossen wurden, strömten ungarische Kurgäste auf die Insel. Die Stadt erwarb das Gebiet 1908 und verlangte bis 1945 Eintrittsgelder für das Betreten der Insel um deren Exklusivität zu bewahren.

Kaum erwärmen die ersten Sonnenstrahlen ihre großen Parkanlagen, strömen die ersten Entspannungshungrigen auf das Eiland. Über die Margaretenbrücke (Margit híd) oder die Árpádbrücke (Árpád híd), die die Insel im Süden und im Norden mit dem Festland verbinden, betritt der Besucher ein Jahrtausende altes Gelände. Mit Decken bewaffnet veranstaltet Jung und Alt ein riesiges Picknick auf der fast einen Quadratkilometer großen Insel. Die einen liegen stundenlang lesend oder schlafend in der Sonne, andere spielen Frisbee, Fußball oder trainieren das Jonglieren für den nächtlichen Auftritt in den Budapester Touristenmeilen.



Einmal um die Insel

Bestens geeignet ist die Insel für Laufwütige. Ein für sie bestimmter Kurs führt rund um die Insel und findet regen Zuspruch sowohl bei Einheimischen als auch bei so manch ausländischem Gaststudenten. Da sie die Gelenke schont, ist die 5,4 Kilometer lange Laufbahn perfekt geeignet für das wöchentliche Jogging. Das in diesem Jahr leider erst relativ spät aus dem Winterschlaf erweckte historische Palatinus-Strandbad zieht Schwimmbegeisterte und natürlich all jene an, die auf der Suche nach Abkühlung sind. Dass das thermale Strandbad im Jahre 1919 eröffnet wurde und inzwischen sogar unter Denkmalschutz steht, dürfte weniger bekannt sein. Im Athletikzentrum kann ebenfalls körperlicher Betätigung gefrönt werden.

Doch auch dem eher unsportlichen Gast bietet sich auf der Insel ein breit gefächertes Angebot - angefangen natürlich bei den Ruinen des einstigen Dominikanerinnenklosters, in denen die Königstochter lebte. In der Nähe der Klosterruine steht die St. Michaeliskapelle. Während der türkischen Besatzung wurde die einstige Kirche des Prämonstratenser Ordens zerstört, worauf die ganze Insel verwilderte. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts verwandelte Palatin Erzherzog Joseph die Insel in einen Park, der zu einem beliebten Treffpunkt der Einheimischen und Fremden wurde. In den Jahren 1930/31 wurde auch die zerstörte St. Michaeliskapelle wieder aufgebaut. Die Glocke der Kirche fand sich 1914 unter den Wurzeln eines Nussbaumes wieder. Sie ist eine der ältesten Glocken Ungarns. Ebenfalls nur noch rudimentär erhalten ist das Franziskanerkloster aus dem 13. Jahrhundert an der Ostseite der Insel.




Singender klingender Brunnen

Nicht ganz so alt, aber nicht minder bedeutend, ist das 1972 errichtete Zentenariumsdenkmal von István Kiss. Es erinnert an die Vereinigung der drei Städte Buda, Pest (Ofen) und Óbuda (Altofen) im Jahre 1873 und empfängt die von der Margit híd kommenden Inselbesucher. Direkt dahinter musiziert ein rhythmischer Brunnen. Wasserfontänen spritzen zu klassischer Musik, die per Lautsprecher weit über die Insel schallt.

Zum Wahrzeichen der Insel ist der 57 Meter hohe Wasserturm an der Westseite geworden, der von der UNESCO unter Denkmalschutz gestellt wurde. Auf der Freilichtbühne am Wasserturm finden im Sommer Theateraufführungen und Konzerte statt.

Kulinarisch sieht es eher schlecht aus - es sei denn, man ist ein Freund von Hamburgern und Hotdogs. Imbissbuden gibt es reichlich und Liebhabern von Zuckerwatte sowie Eis bieten sich alle erdenklichen Variationen. Kukorica (Mais) darf natürlich auch nicht fehlen. Der kleine Tierpark neben den Ruinen des Dominikanerinnenklosters ergänzt das Angebot für Kinder. Nicht Affen, Löwen oder Giraffen, sondern drollige Schneehühner, freilaufende Pfaue und Hasen mit riesigen Ohren, die ein bisschen an die ehemalige „Insel der Hasen“ erinnern, lassen Kinderherzen höher schlagen. Mit „Anya, nézd meg!“ - „Mama, guck mal!“ werden Eltern vom Rehgehege zu den Pferden und Störchen gezogen.




Party auf der Insel

Verfallene Ruinen, Tierpark, das Spazieren unter den mehr als 10.000 Platanen sind fürs Jungvolk spießig und langweilig. Allerdings hat die Insel mittlerweile auch ein recht ansehnliches Nachtleben zu bieten. Zwar ist die Margareteninsel keine Partyinsel im Sinne von Ibiza und Mallorca, doch ist der Flirterfolg in Clubs wie der „Cha-Cha-Cha Terasz“ für manchen Partygast recht ansehnlich. Der Club, der sich in den kühleren Monaten des Jahres in die Metrostation unter dem Kálvin tér zurück zieht, bietet im Sommer eine Clubatmosphäre unter freiem Himmel. In historischen Gemäuern kann im „Holdudvar“ die Nacht durchgetanzt werden. Tagsüber bietet dieser „Mondhof“ die Vorzüge eines edlen Restaurants mit reicher und bunter Speisekarte. Das ehemalige Casino wurde von dem ungarischen Architekten Miklós Ybl im 19. Jahrhundert entworfen. Kleiner und leiser geht es dagegen im „Sark Kert“ zu, in dem eher Bockwurst mit Senf als Lendenfilet in grüner Pfeffersauce gereicht wird. Der Biergarten „Copacabana Beach“, der eigentlich eine Cocktailbar ist, liegt an der Nordspitze der Insel und eröffnet einen wunderbaren Blick auf die Óbuda-Insel und Újpest. Durchtanzte Schuhe und durchschwitzte T-Shirts sind also auch auf der Margariteninsel möglich.

Außerdem haben auf den 2,5 Kilometern Länge und 500 Metern Breite, die die Donauinsel misst, das Grand Hotel Margitsziget und das Thermal Hotel Margitsziget ihren Platz gefunden. Die Margareteninsel ist für den Autoverkehr gesperrt, was sicher noch ein zusätzlicher Grund für den großen, manchmal fast zu großen Besucheransturm ist.

Sollten Sie das nächste Mal genüsslich auf der Margareteninsel in der Sonne liegen, seien Sie sich bewusst, auf welch historischem Gelände Sie sich entspannen.

Tanja Kirsten
Quelle:http://www.budapester.eu/Magazin/margareteninsel/margareteninsel.html
Ich liebe das Leben
Dr. Hubertus
icon01.gif Komm auf die Insel - 13.01.2008, 13:04:17

Gast
Es gibt in Ungarn ein sehr gutes deutschsprachiges Buch über das lLeben der heligen Margareth als Roman.
Überhaupt gibt es im Buchhandel einige deutsche Übersetzungen.
Der Klassiker schlechthin und Pflicht für jeder Neuungar ist: Die Sterne von Eger.
Heimat des berühmten Egri Bikaver-- Eger Stierblut

Auch in der ung. Schule ist das Buch Pflicht,denn es erzáhlt in Romanform ein großes Stück ung. Geschichte.Der Kampf um Eger.Izstvan Dobo,der berühmte ung. Kommadant der Stadt.Der heldenhafte Kampf gegen die türkische Übermacht.

In Keszthely neben der OTP Bank ist eien Bücherei ,inder es Übersetzungen gibt.Andeere Stádte weiß ich jetzt nicht,ich weiá nur ich hab sie alle gelesen und hab es nicht bereut.
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