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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / D i e s & D a s / Dies & Das / Drastischer Anstieg der Armut in Ungarn
In diesem Thread befinden sich 6 Posts.
anton
icon01.gif Drastischer Anstieg der Armut in Ungarn - 13.01.2015, 12:24:28

100 Posts - Urlauber
der liebe anton
Drei Jahre nach der Regierungsübernahme durch die rechte Regierung von Viktor Orban hat sich die soziale Misere in Ungarn rasant ausgeweitet.

Laut einer Erhebung des Forschungsinstitut Tárki vom Ende letzten Jahres hat die Armut in Ungarn weiter stark zugenommen. Als arm gilt, wer mit weniger als 260 Euro im Monat leben muss. Demnach lebt mittlerweile fast die Hälfte der ungarischen Bevölkerung – genau 46,6 Prozent – unter dieser Armutsgrenze. Bei der Minderheit der Roma liegt dieser Wert sogar bei 92 Prozent.

Aus dem Bericht geht hervor, dass vier von fünf Haushalten über keine materiellen Reserven verfügen und beispielsweise nicht in der Lage wären, eine Reparatur oder sonstige zusätzlich Ausgaben in Höhe von 100.000 Forint (rund 330 Euro) zu bezahlen. Der Einkommensunterschied zwischen den obersten und den untersten zehn Prozent hat sich seit 2009 um 25 Prozent erhöht. Der Anteil der untersten zehn Prozent am Gesamteinkommen ist von 3,1 auf 2,6 Prozent gesunken.

Seriösen Schätzungen zufolge sind über 250.000 Kinder in Ungarn nicht adäquat ernährt. Rund 50.000 leiden regelmäßig Hunger. Ein deutliches Indiz für die soziale Misere ist auch der Geburtenrückgang. Im ersten Halbjahr 2013 kamen 5,5 Prozent weniger Kinder zur Welt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die offizielle Arbeitslosigkeit ist zwar mit 9,3 Prozent auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren gesunken. Doch die Zahlen werden von den offiziellen Stellen stark geschönt. Rund 300.000 Menschen tauchen in der Statistik alleine deshalb nicht auf, weil sie trotz Arbeitslosigkeit keinerlei Sozialleistungen erhalten. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt offiziell ebenfalls unter dem europäischen Durchschnitt. Grund ist, dass diese Altersgruppe massenhaft ins Ausland abwandert, in der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen.

Die massive Verarmung breiter Bevölkerungsschichten ist eine direkte Folge der Sparpolitik der Orban-Regierung, die auf Druck der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfond die öffentlichen Ausgaben massiv einschränkt. Ungarn hat 2008 als erstes europäisches Land ein Hilfsprogramm mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds vereinbart.

Noch 2009 lag die Armutsgefährdung in Ungarn unter dem EU-Durchschnitt. Angriffe in nahezu allen sozialen Bereichen haben dies ins Gegenteil verkehrt.

Die Einführung eines einheitlichen Einkommenssteuersatzes von 16 Prozent (Flat-Tax) hat die unteren und mittleren Einkommen stark belastet. Der Wegfall von Steuerfreibeträgen bedeutet für rund zwei Drittel der Steuerzahler Einkommensverluste, während das Einkommen von Besserverdienern um bis zu 37 Prozent stieg.

Die Ausgaben für Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnungsbau sind ebenfalls drastisch gekürzt worden. Außerdem hat der im Sommer 2011 beschlossene „Ungarische Arbeitsplan“, der Arbeitslose in Beschäftigungsprogramme zwingt, die mit maximal 170 Euro monatlich entlohnt werden, zum Anstieg der Armut beigetragen.

Hinzu kommt eine dramatische Zunahme der privaten Verschuldung. Viele Haushalte haben zinsgünstige Kredite in Euro und anderen ausländischen Währungen aufgenommen, die sie nun aufgrund der rasanten Entwertung des Forint nicht mehr bedienen können.

Trotz düsteren wirtschaftlichen Prognosen will die Regierung Orban an dem eingeschlagenen Kurs festhalten. Die EU drängt auf weitere Einsparungen. Ein Bericht der EU-Kommission sagt für 2014 zwar ein Wachstum von 1,8 Prozent, aber auch eine Erhöhung des Defizits auf 3 Prozent und einen neuen Rekordstand der Staatsschulden voraus. Die Verschuldung wäre damit doppelt so hoch wie in Polen, der Slowakei oder Tschechien, die Zinsen für Staatsanleihen würden entsprechend steigen und die Refinanzierung des Landes verteuern.

Die krassen sozialen Unterschiede führen zwangsläufig zu gesellschaftlichen Konflikten. An dieser Stelle springen die Gewerkschaften ein, um die Wut der Arbeiter zu kanalisieren und eine soziale Bewegung gegen die wachsende Ungleichheit zu unterdrücken. Die drei größten Gewerkschaftsverbände wollen sich zusammenschließen, um die von Zersplitterung und heftigen Konflikten gekennzeichnete Gewerkschaftsbewegung zu einen.

Insgesamt gibt es in Ungarn sechs Gewerkschaftsverbände mit über 120 Teilgewerkschaften sowie zahlreiche selbständige Gewerkschaften. Von der Nachfolgeorganisation der stalinistischen Einheitsgewerkschaft bis zur rechtsradikalen Polizeigewerkschaft, die mit der faschistischen Partei Jobbik paktiert, stehen sie politisch alle weit rechts und haben die Politik des sozialen Kahlschlags der letzten 24 Jahre unterstützt.

So ist die Gewerkschaft LIGA um István Gaskó ein Bündnispartner der Regierungspartei Fidesz und trifft sich regelmäßig mit der Parteispitze. Auf einem öffentlichen Treffen wurde Gasko jüngst von aufgebrachten Arbeitern als Verräter beschimpft und vom Podium gejagt, wie der Pester Lloyd berichtet. Dominiert wird die neue „Supergewerkschaft“ von der MSZSOSZ, der ehemaligen Staatsgewerkschaft, die eng mit der MSZP, der Sozialistischen Partei, verbunden ist.

Die derzeitige Welle des Sozialabbaus erinnert an die 1990er Jahre, als nach der Einführung des Kapitalismus Millionen ihren Arbeitsplatz verloren und die Ausgaben für Soziales und Bildung drastisch gekürzt wurden. Die stalinistische Staatspartei MSZMP (Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei) spielte damals europaweit eine führende Rolle bei der kapitalistischen Restauration.

In den folgenden Jahren wechselten sich die Erben der Stalinisten, die sich nun Ungarische Sozialistische Partei (MSZP) nannten, und die rechte Fidesz an der Regierung ab und griffen die arbeitende Bevölkerung gleichermaßen an. Ferenc Gyurcsány, der seine politische Karriere als Vorsitzender des stalinistischen Jugendverbands begann, nach der Wende zu einem der reichsten Unternehmer des Landes aufstieg und von 2004 bis 2009 eine MSZP-Regierung führte, ist deshalb eine der am meisten gehassten Figuren der ungarischen Politik.

Für die Parlamentswahl im April hat die MSZP, an deren Spitze jetzt Attila Mesterházy steht, mit dem ehemaligen Regierungschef Gordon Bajnai und Ferenc Gyurcsány ein Wahlbündnis geschlossen. Gyurcsány führt inzwischen eine eigene Partei, die Demokratische Koalition (DK). Das Wahlbündnis vertritt eine rechte Politik, die auf einer strikten Haushaltskonsolidierung beruht und an dem scharfen Sparkurs festhält.

Die reaktionäre Politik der stalinistischen Nachfolgeparteien und der Gewerkschaften hat zum Erstarken extrem rechter Kräfte geführt. Die ultrarechte Jobbik ist bereits seit Jahren im Parlament vertreten. Nun ist im rund 6.000 Einwohner zählenden Ort Ásotthalmon László Toroczkai, der Gründer der faschistischen Jugendbewegung „64 Burgkomitate“, zum Bürgermeister gewählt worden. Toroczkai trat als „unabhängiger“ Kandidat an und löste bei rund 37 Prozent Wahlbeteiligung den Fidesz-Amtsinhaber ab. Bezeichnend ist, dass der örtliche Vertreter der Demokratischen Koalition, József Márki, Toroczkai unterstützt hat.

Jobbik stellt mittlerweile eine ganze Reihe von Bürgermeistern in Ungarn. Auch die Gemeinde Gyöngyöspata, in der wochenlang Nazibanden die Bewohner einer Roma-Siedlung terrorisierten, wird von einem Jobbik-Mitglied regiert.

Von Markus Salzmann https://www.wsws.org
- Editiert von anton am 13.01.2015, 12:32 -
"Behüt mich Gott vor Sturm und Wind und den Deutschen die ausgewandert sind."

Für viele ist nie zu spät, das zu werden, was sie nie werden können.

Fordere von Anderen immer nur das, was dir selbst Total am Arsch vorbei geht.

Jeder soll den Mist ausbaden, den er selbst verzapft hat.

Was gäbe ich für eine Welt ohne Sprücheklopfer und Besserwisser.
Hajrá
icon01.gif Drastischer Anstieg der Armut in Ungarn - 13.01.2015, 17:27:03

3590 Posts - Magyar Vagyok
Basti
Wenn ein "Linker" das schreibt muss es ja stimmen.

Vieles trifft auch auf die westlichen Staaten zu und im Detail ist vieles falsch und oberflächlich.
Der totale Urlaub am Balaton....
Wähler
icon01.gif Drastischer Anstieg der Armut in Ungarn - 13.01.2015, 18:21:06

Gast
Zitat:
Für die Parlamentswahl im April hat die MSZP, an deren Spitze jetzt Attila Mesterházy steht, mit dem ehemaligen Regierungschef Gordon Bajnai und Ferenc Gyurcsány ein Wahlbündnis geschlossen. Gyurcsány führt inzwischen eine eigene Partei, die Demokratische Koalition (DK). Das Wahlbündnis vertritt eine rechte Politik, die auf einer strikten Haushaltskonsolidierung beruht und an dem scharfen Sparkurs festhält.

das ist ja mal lustig.die MSZP, die DK usw= Wahlbündnis
vertreten eine rechte Politik?? Na, wissen die eigentlich überhaupt wovon die schreiben??
Warmduscher
icon01.gif Drastischer Anstieg der Armut in Ungarn - 16.01.2015, 10:15:01

270 Posts - 50 50 Ungar
B. Jordan
Jo Anton,

schon in der Bbel steht geschrieben: „Den Armen im Geiste ............“

Selbst der PL musste einem OECD-Bericht zufolge konzidieren, dass mittels Schwarzarbeit geschätzt in Ungarn eine Wertschöpfung in nahezu der Hälfte oder sogar weitaus mehr des ungarischen BIP generiert wird.
Als eigene Erklärung setzt der PL hinzu: Wer arbeiten kann und sich nicht erwischen lässt, kann sich beträchtliche Haupt- oder Nebeneinkünfte schaffen. Wie anders ist zu erklären, das die Ungarn in überfüllten Discos und Restaurants sitzen und mit nagelneuen Schlitten über ungarische Strassen brettern. (nicht wörtlich zietiert !!)
Der sehr hilfsbereite Ungar, wenn es mal ums Anschleppen eines Autos geht, ist sofort zur Tat bereit, aber wenn es um Tätigkeiten geht, die länger dauern, muss man sich auf Wartezeiten einstellen und das selbst, wenn es nur ums Rasenmähen geht.

Was alles auf Ungarns Strassen illegal hin- und hertransportiert wird, will Orban nun offensichtlich durch sein „Elektronisches Straßen-Frachtkontrollsystem“ aufdecken.

Betreffs verordneter „ Orbanscher Zwangsarbeit“ bestätigt der PL, dass sich viele schnell von der Sozialhilfe abgemeldet haben, obwohl die Bezahlung etwa dem doppelten Satz der Sozialhilfe entspricht.
Will damit aber sagen, dass die keine Zeit für ein „sauberes Ungarn“ haben; sie sind mit Schwarzarbeit besser bedient und stark ausgelastet und bringt auch mehr in die eigene Tasche.

Die gekappte Regie nützt auch den Ärmsten im Lande; z.B. bei einer Rechnung von über 12000 Ft hat man 3600 Ft gespart: nach Adam Riese ist das etwa ein Fünftel.

Ach, du weißt nicht was Regie ist – dann frag mal einen Einheimischen danach.

„Die Europäische Kommission hat beschlossen, gegen Ungarn wegen der Beschränkungen für die Ausgabe von Essens-, Freizeit- und Urlaubsgutscheinen Klage vor dem Europäischen Gerichtshof zu erheben. - betrifft „SZÉP-Karte“ und „Erzsébet-Gutscheine“.

OOOPS - Ein Schelm, der dabei Böses denkt – vorher hatten ausschliesslich die drei führenden französischen Lebensmittelkonzerne in Ungarn davon profitiert – da war alles noch in Ordnung, aber weil ........ pöööser Orban !!!

Armutsbericht vom Forschungsinstitut Tárki ...


Eine US-Denkfabrik, finanziert von Soros *) mit Zweigstelle in Budapest, eine Art von Ratingagentur von Orbans Freunden ...

Sollten die nicht besser vor der eigenen Türe kehren ... kurzer Anriss:

Obdachlose füttern verboten – USA ziehen neue Seiten bei Ausblendung von Armut auf

Land of the Free:

Wer nun glaubt, es handele sich bei der Überschrift um einen üblen Scherz, der kennt nicht die amerikanischen Realitäten.


LINK ERFOLGT AN ANDERER STELLE !!


Apropos Hunger in der Ukraine:


Satire der Nazis von Jazenjuk: „Wer tot ist, schreit nicht mehr nach Brot“

- Wo sind die drei Milliarden Dollar des russischen Kredits an die Ukraine hin

- 04.01.2015 - Soros fordert außerdem 20 Milliarden Dollar von der Ukraine

- Ukraine: Nationalbank bestätigt Verschwinden der Goldreserven

- Ukraine: Bis zu 450 Millionen Dollar des Verteidigungsetats verschwunden


*) Putin gegen Soros: Russland greift nach EU-Milliarden für die Ukraine


On January 11, 2015,
Nur wenige Tage, nachdem Murksel den Weg für einen 1,8 Milliarden Euro Kredit aus Steuergeldern für Arseni “Jaz” freigemacht hat, lanciert Russland sein Interesse an dem Geld: Moskau erwägt, einen Kredit an Kiew fälligzustellen. Russland will mit dem Schachzug vor allem dem Spekulanten George Soros in die Parade fahren.


Hoffentlich macht er das auch der Putin, er wáre damit Lebensretter főr viele Ukrainer, weil Arseni “Jaz” kein Geld főr Waffen hat


Apropos Hunger in Russland:

In McDonald's-Restaurants werden die Pommes knapp

Nun ist auch bei McDonald's der Fritten-Notstand ausgebrochen: Nach Lieferproblemen sind die Restaurants der Fast-Food-Kette Schwierigkeiten, ihren Kunden Pommes frites zum Big Mac aufzutischen.

Ähem, verkaufen die Kartoffelbauern aus Südamerika ihre Ware - trotz des schlechten Rubels - lieber an Russland ????

Gruss vom Warmduscher
herbert1
icon01.gif Drastischer Anstieg der Armut in Ungarn - 19.01.2015, 08:56:39

2353 Posts - Magyar Vagyok
Lieber Warmduscher,

Dein Beitrag (oben). ist an Einseitigkeit und Hetze kaum oder
besser gar nicht zu überbieten.
Wie so oft lesen wir eine Unmenge "Halbwahrheiten" .
falschen Darstellungen nicht ungeschickt vermischt
mit Tatsachen.
Diese Form der Manipulation wird oft den Medien vorgeworfen.
Dieser Versuch der "Meinungsmache" disqualifiziert Dich
als ernsthafter und vor allem fairer Diskussionspartner.

Herbert1 (Hans Stein)
Wähler
icon01.gif Drastischer Anstieg der Armut in Ungarn - 19.01.2015, 11:29:55

Gast
Na, Herbert, dann erleuchte uns doch bitte mal wo denn die Hetze versteckt ist??
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