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balaton-service.info - Das Forum für Ungarn / Freunde & Bekannte / Hobby´s / Flohmarktgänger aufgepasst, Gefahr droht!
In diesem Thread befinden sich 1 Posts.
Hulk
icon01.gif Flohmarktgänger aufgepasst, Gefahr droht! - 14.01.2015, 10:13:12

159 Posts - Langzeit Urlauber
Der Hulk
Gefahr droht von der gemeinen Kleiderlaus die oft in Second Hand Ware auf Flohmärkten "kostenlos" dazugegeben wird.

Kleiderlaus
ca. 3-4 mm mit länglicher, deutlich in Kopf, Brust und Hinterleib gegliederter
Körpergestalt, mit zu Klammerorganen umgebildeten sechs Beinen und
rückgebildeten Flügeln und Facettenaugen
schmutzig weiß bis gelblich braun, Seitenränder der Hinterleibssegmente
bleiben im Gegensatz zu denen der Kopflaus farblos
Eier (= Nissen) mit einem Deckel versehen, tropfenförmig, weißliche, mit bloßem Auge
gerade noch erkennbar
Biologie
Kleiderläuse (Pediculus humanus corporis) sind permanente, flügellose Ektoparasiten des Menschen an
Gewebefasern der Kleidung (bevorzugt an der Innenseite der Unterkleidung, in deren Nähten und Falten,
gelegentlich auch an Körperhaaren, in Betten und deren Umgebung). Sie können beim Menschen
gefährliche Infektionskrankheiten (s. unter „Epidemiologie“) hervorrufen. Der Kleiderlausbefall, die sog.
Pediculosis corporis, kommt in Europa nur noch unter sehr schlechten hygienischen Verhältnissen vor.
Die mit Klammerorganen ausgestatteten drei Beinpaare der Kleiderlaus stellen eine optimale Anpassung
an ihre Umgebung dar, die sie befähigt, sich flink sowohl vorwärts wie rückwärts oder seitwärts in den
Zwischenräumen zwischen Kleidung und der Haut zu bewegen. Nur ein Hüpfen oder Springen ist mit
diesen zangenartigen Gebilden ausgeschlossen.
Die von adulten weiblichen Kleiderläusen pro Tag an Textilfasern abgelegten 5-14 Nissen haften mit Hilfe
eines am hinteren Eipol befindlichen, überaus widerstandsfähigen und schnell härtenden Klebesekrets
(Kittsubstanz aus den Kittdrüsen). Ein Weibchen produziert innerhalb seines ca. 30-40 Tage dauernden
Lebens maximal 150-300 mit einem Deckel versehene Eier und klebt sie mit Hilfe jener Kittsubstanz an
Gewebefasern der Kleidung. In jedem Ei entwickelt sich nach ca. sieben Tagen eine etwa ein mm lange
Erstlarve. Nach insgesamt drei Larvenstadien entsteht eine geschlechtsreife Imago, so dass eine
Generation von Läusen vom Ei bis zur nächsten Generation etwa 14-21 Tage dauert.
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Kleiderlaus - Information Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg
Diese Entwicklungszeit muss bei einer erfolgreichen Kleiderlausbekämpfung berücksichtigt werden.
Die Entwicklungszeit ist sehr stark von der umgebenden Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängig: Bei
einer Vorzugstemperatur von ungefähr 27-30° C liegt die Entwicklungszeit bei ca. 14 Tagen. Geringfügige
Erniedrigungen dieses Temperaturoptimums verlangsamen die Entwicklung erheblich, bei stärkerem
Temperaturrückgang hört sie ganz auf. Als Faustregel gilt: Bei Zimmertemperaturen um die 20° C und
weniger kommt es zu einem Stopp der Entwicklung und Eiablage. Gegen erhöhte Temperaturen sind
Läuse und Eier gleichermaßen empfindlich: Bereits bei 46-47° C werden sie innerhalb einer Stunde
abgetötet, geringfügige Temperaturerhöhungen (z. B. bei Fieber des Wirtes) führen zur Abwanderung der
Läuse vom Wirt.
Nahrung
Kleiderläuse und ihre Entwicklungsstadien sind als permanente Parasiten von ihrem Wirt, der eine
ständig anzapfbare Nahrungsquelle darstellt, vollkommen abhängig. Zur Nahrungsaufnahme verlassen
sie ihre Aufenthaltsorte an der körpernahen Kleidung und suchen die menschliche Haut auf, wo sie mit
ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen mehrmals am Tag Blut an ihrem Wirt saugen. Kleiderläuse
sind – im Gegensatz zu Kopfläusen – ausdauernder und durchaus in der Lage, bei Temperaturen von
ca. 23° C vier Tage ohne Nahrung zu überstehen.
Epidemiologie
Die Kleiderlaus des Menschen spielt in hoch zivilisierten Ländern nur noch eine eher untergeordnete
Rolle, tritt gelegentlich aber bei obdachlosen Menschen ohne Möglichkeit, ihre Kleidung zu wechseln
oder zu waschen, und in Kriegs- und / oder Krisenzeiten auf. Die Kleiderlaus kann folgende
Infektionskrankheiten übertragen:
• Fleck- oder Läusefleckfieber (Typhus exanthematicus, Erreger: das Bakterium Rickettsia prowazekii),
wird auch als Hunger- oder Kriegstyphus bezeichnet und ist das klassische Fleckfieber
Übertragungsweg: Der Erreger wird mit dem schwarzen Läusekot ausgeschieden, trocknet auf der
Haut und zerfällt in kleinste Staubpartikel, die anschließend entweder über die Atemluft in die
menschliche Lunge oder über kontaminierte Nahrung in den Verdauungstrakt gelangen.
• Läuserückfallfieber (Erreger: das Bakterium Borrelia recurrentis, syn. Spirochaeta obermeieri)
Übertragungsweg: Die mit Borrelia recurrentis infizierten Läuse werden auf der menschlichen Haut
zerdrückt, dadurch werden die Bakterien freigesetzt und gelangen durch Kratzen die in die
Kratzwunden.
• Wolhynische Fieber, auch Fünftagefieber oder Schützengrabenfieber (Erreger: das Bakterium
Bartonella quintana) genannt
Übertragungsweg:Siehe Fleckfieber
Die Übertragung der Kleiderläuse erfolgt von Mensch zu Mensch durch Austausch von mit Kleiderläusen
kontaminierter Kleidung oder Benutzung verlauster Bettwäsche, Handtüchern usw.
Krankheitsbild
Bei der Nahrungsaufnahme geben Läuse durch das Speichelrohr ein blutgerinnungshemmendes Sekret
ab, welches in erster Linie für den Juckreiz verantwortlich ist. Mit dadurch verursachten ständigen
Kratzeffekten können Läusekot, Bakterien (s. o.) oder Pilze in betroffene Hautstellen gelangen und
Lokalreaktionen und Entzündungen der Haut hervorrufen. Nach Abklingen des Juckreizes bilden sich an
den betroffenen Einstichstellen schuppige Hautareale (auch als sog. Vagabundenhaut bezeichnet).
Eine Pediculosis corporis muss durch Inspektion der bevorzugten Aufenthaltsstellen (s. o.) der
Kleiderläuse diagnostiziert werden.
Therapie und begleitende Maßnahmen
Gegen den Juckreiz und zur Heilung betroffener Hautpartien stehen im Handel Crémes und Salben zur
Verfügung.
Ein leichter Kleiderlausbefall kann durch persönliche Hygiene (tägliches Wechseln und Waschen der
Kleidungsstücke, Bettwäsche, Handtücher usw. mit der Waschmaschine bei 60° C) behoben werden.
Gebraucht gekaufte Kleidung („second hand“-Ware) sollte nach dem Kauf nur in gewaschenem Zustand
getragen werden. Das Waschen bei 60° C in der Waschmaschine tötet Nissen, Larven- und Adultstadien
zuverlässig ab. Weitere Maßnahmen: Aushungern (befallene Textilien für mindestens vier Wochen in
Plastik verpackt lagern), Einfrieren (24 Stunden in der Tiefkühltruhe in Plastik verpackt einfrieren) oder
Erhitzen (trockener Hitze von 60-65° C für ½ -1 Stunde aussetzen).
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Kleiderlaus - Information Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg
Stark verlauste Textilien müssen verbrannt werden. Die Reinigung empfindlicher Textilien, die nicht bei
60° C gewaschen werden können, sollte desinfiziert werden.
Ist der Kleiderlausbefall sehr stark, müssen betroffene Unterkünfte und Wohnungen von einem IHKgeprüften
oder staatlich anerkannten Schädlingsbekämpfungsbetrieb gesäubert werden.
Gesetzliche Bestimmungen
Da Kleiderläuse Überträger gefährlicher Infektionskrankheiten sein können, muss ein Befall nach dem
Infektionsschutzgesetz umgehend dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet und ein Arzt konsultiert
werden.
Quellennachweis
• H. Engelbrecht / Ch. Reichmuth: Schädlinge und ihre Bekämpfung, Hamburg: Behr`s Verlag,
3. Auflage, 1997
• R. Lucius /B. Loos-Frank: „Parasitologie – Grundlagen für Biologen, Mediziner und
Veterinärmediziner“, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Auflage 1, 1997

Beachtet bitte, verbrennen der Sachen ist die einzig richtige Methode um der Gefahr zu entgehen, die von der gemeinen Kleiderlaus ausgeht.
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