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159 Posts - Langzeit Urlauber Der Hulk | Gefahr droht von der gemeinen Kleiderlaus die oft in Second Hand Ware auf Flohmärkten "kostenlos" dazugegeben wird. Kleiderlaus ca. 3-4 mm mit länglicher, deutlich in Kopf, Brust und Hinterleib gegliederter Körpergestalt, mit zu Klammerorganen umgebildeten sechs Beinen und rückgebildeten Flügeln und Facettenaugen schmutzig weiß bis gelblich braun, Seitenränder der Hinterleibssegmente bleiben im Gegensatz zu denen der Kopflaus farblos Eier (= Nissen) mit einem Deckel versehen, tropfenförmig, weißliche, mit bloßem Auge gerade noch erkennbar Biologie Kleiderläuse (Pediculus humanus corporis) sind permanente, flügellose Ektoparasiten des Menschen an Gewebefasern der Kleidung (bevorzugt an der Innenseite der Unterkleidung, in deren Nähten und Falten, gelegentlich auch an Körperhaaren, in Betten und deren Umgebung). Sie können beim Menschen gefährliche Infektionskrankheiten (s. unter „Epidemiologie“) hervorrufen. Der Kleiderlausbefall, die sog. Pediculosis corporis, kommt in Europa nur noch unter sehr schlechten hygienischen Verhältnissen vor. Die mit Klammerorganen ausgestatteten drei Beinpaare der Kleiderlaus stellen eine optimale Anpassung an ihre Umgebung dar, die sie befähigt, sich flink sowohl vorwärts wie rückwärts oder seitwärts in den Zwischenräumen zwischen Kleidung und der Haut zu bewegen. Nur ein Hüpfen oder Springen ist mit diesen zangenartigen Gebilden ausgeschlossen. Die von adulten weiblichen Kleiderläusen pro Tag an Textilfasern abgelegten 5-14 Nissen haften mit Hilfe eines am hinteren Eipol befindlichen, überaus widerstandsfähigen und schnell härtenden Klebesekrets (Kittsubstanz aus den Kittdrüsen). Ein Weibchen produziert innerhalb seines ca. 30-40 Tage dauernden Lebens maximal 150-300 mit einem Deckel versehene Eier und klebt sie mit Hilfe jener Kittsubstanz an Gewebefasern der Kleidung. In jedem Ei entwickelt sich nach ca. sieben Tagen eine etwa ein mm lange Erstlarve. Nach insgesamt drei Larvenstadien entsteht eine geschlechtsreife Imago, so dass eine Generation von Läusen vom Ei bis zur nächsten Generation etwa 14-21 Tage dauert. 2/3 Kleiderlaus - Information Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg Diese Entwicklungszeit muss bei einer erfolgreichen Kleiderlausbekämpfung berücksichtigt werden. Die Entwicklungszeit ist sehr stark von der umgebenden Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängig: Bei einer Vorzugstemperatur von ungefähr 27-30° C liegt die Entwicklungszeit bei ca. 14 Tagen. Geringfügige Erniedrigungen dieses Temperaturoptimums verlangsamen die Entwicklung erheblich, bei stärkerem Temperaturrückgang hört sie ganz auf. Als Faustregel gilt: Bei Zimmertemperaturen um die 20° C und weniger kommt es zu einem Stopp der Entwicklung und Eiablage. Gegen erhöhte Temperaturen sind Läuse und Eier gleichermaßen empfindlich: Bereits bei 46-47° C werden sie innerhalb einer Stunde abgetötet, geringfügige Temperaturerhöhungen (z. B. bei Fieber des Wirtes) führen zur Abwanderung der Läuse vom Wirt. Nahrung Kleiderläuse und ihre Entwicklungsstadien sind als permanente Parasiten von ihrem Wirt, der eine ständig anzapfbare Nahrungsquelle darstellt, vollkommen abhängig. Zur Nahrungsaufnahme verlassen sie ihre Aufenthaltsorte an der körpernahen Kleidung und suchen die menschliche Haut auf, wo sie mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen mehrmals am Tag Blut an ihrem Wirt saugen. Kleiderläuse sind – im Gegensatz zu Kopfläusen – ausdauernder und durchaus in der Lage, bei Temperaturen von ca. 23° C vier Tage ohne Nahrung zu überstehen. Epidemiologie Die Kleiderlaus des Menschen spielt in hoch zivilisierten Ländern nur noch eine eher untergeordnete Rolle, tritt gelegentlich aber bei obdachlosen Menschen ohne Möglichkeit, ihre Kleidung zu wechseln oder zu waschen, und in Kriegs- und / oder Krisenzeiten auf. Die Kleiderlaus kann folgende Infektionskrankheiten übertragen: • Fleck- oder Läusefleckfieber (Typhus exanthematicus, Erreger: das Bakterium Rickettsia prowazekii), wird auch als Hunger- oder Kriegstyphus bezeichnet und ist das klassische Fleckfieber Übertragungsweg: Der Erreger wird mit dem schwarzen Läusekot ausgeschieden, trocknet auf der Haut und zerfällt in kleinste Staubpartikel, die anschließend entweder über die Atemluft in die menschliche Lunge oder über kontaminierte Nahrung in den Verdauungstrakt gelangen. • Läuserückfallfieber (Erreger: das Bakterium Borrelia recurrentis, syn. Spirochaeta obermeieri) Übertragungsweg: Die mit Borrelia recurrentis infizierten Läuse werden auf der menschlichen Haut zerdrückt, dadurch werden die Bakterien freigesetzt und gelangen durch Kratzen die in die Kratzwunden. • Wolhynische Fieber, auch Fünftagefieber oder Schützengrabenfieber (Erreger: das Bakterium Bartonella quintana) genannt Übertragungsweg:Siehe Fleckfieber Die Übertragung der Kleiderläuse erfolgt von Mensch zu Mensch durch Austausch von mit Kleiderläusen kontaminierter Kleidung oder Benutzung verlauster Bettwäsche, Handtüchern usw. Krankheitsbild Bei der Nahrungsaufnahme geben Läuse durch das Speichelrohr ein blutgerinnungshemmendes Sekret ab, welches in erster Linie für den Juckreiz verantwortlich ist. Mit dadurch verursachten ständigen Kratzeffekten können Läusekot, Bakterien (s. o.) oder Pilze in betroffene Hautstellen gelangen und Lokalreaktionen und Entzündungen der Haut hervorrufen. Nach Abklingen des Juckreizes bilden sich an den betroffenen Einstichstellen schuppige Hautareale (auch als sog. Vagabundenhaut bezeichnet). Eine Pediculosis corporis muss durch Inspektion der bevorzugten Aufenthaltsstellen (s. o.) der Kleiderläuse diagnostiziert werden. Therapie und begleitende Maßnahmen Gegen den Juckreiz und zur Heilung betroffener Hautpartien stehen im Handel Crémes und Salben zur Verfügung. Ein leichter Kleiderlausbefall kann durch persönliche Hygiene (tägliches Wechseln und Waschen der Kleidungsstücke, Bettwäsche, Handtücher usw. mit der Waschmaschine bei 60° C) behoben werden. Gebraucht gekaufte Kleidung („second hand“-Ware) sollte nach dem Kauf nur in gewaschenem Zustand getragen werden. Das Waschen bei 60° C in der Waschmaschine tötet Nissen, Larven- und Adultstadien zuverlässig ab. Weitere Maßnahmen: Aushungern (befallene Textilien für mindestens vier Wochen in Plastik verpackt lagern), Einfrieren (24 Stunden in der Tiefkühltruhe in Plastik verpackt einfrieren) oder Erhitzen (trockener Hitze von 60-65° C für ½ -1 Stunde aussetzen). 3/3 Kleiderlaus - Information Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg Stark verlauste Textilien müssen verbrannt werden. Die Reinigung empfindlicher Textilien, die nicht bei 60° C gewaschen werden können, sollte desinfiziert werden. Ist der Kleiderlausbefall sehr stark, müssen betroffene Unterkünfte und Wohnungen von einem IHKgeprüften oder staatlich anerkannten Schädlingsbekämpfungsbetrieb gesäubert werden. Gesetzliche Bestimmungen Da Kleiderläuse Überträger gefährlicher Infektionskrankheiten sein können, muss ein Befall nach dem Infektionsschutzgesetz umgehend dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet und ein Arzt konsultiert werden. Quellennachweis • H. Engelbrecht / Ch. Reichmuth: Schädlinge und ihre Bekämpfung, Hamburg: Behr`s Verlag, 3. Auflage, 1997 • R. Lucius /B. Loos-Frank: „Parasitologie – Grundlagen für Biologen, Mediziner und Veterinärmediziner“, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Auflage 1, 1997 Beachtet bitte, verbrennen der Sachen ist die einzig richtige Methode um der Gefahr zu entgehen, die von der gemeinen Kleiderlaus ausgeht. |
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