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Lebensqualität oder leblose Monster - 19.01.2008, 14:14:22 | ||||
816 Posts - Einbürgerungswilliger leben u. leben lassen | Lebensqualität oder leblose Monster? Der Boom gigantischer Shopping-Centerin ganz Europa wie auch in Ungarn an, wo gerade ein verschärfter Konkurrenzkampf geführt wird Einkaufszentren sind derzeit der Renner nicht nur in Ungarn, sondern europaweit. Die Immobiliensparte lebt seit geraumer Zeit von den monströsen Handelseinheiten mit ihren komplexen Versorgungs- und Dienstleistungsangeboten. Europaweit entstehen einer Schätzung des Beratungsunternehmens Cushman & Wakefield zufolge allein bis zum kommenden Jahr 17 Mio. qm an Neuflächen im Handel, darunter über zehn Millionen Quadratmeter in Einkaufszentren – Ungarn ist in diesem Feld mit 368.000 qm auf dem ihm gebührenden 13. Platz anständig vertreten. Dabei zeigt unsere Grafik, dass sich hierzulande das Schwergewicht der Entwicklungen von der Hauptstadt auf die anderen größeren Städte und den ländlichen Raum verlagert, wo mittlerweile 60-70% der laufenden Projekte konzentriert sind. Den Rückstand bezüglich der kumulierten Verkaufsfläche zu Budapest wird der Rest des Landes angesichts der in der Hauptstadt geballten Kaufkraft zwar noch nicht wettmachen können, nach der Anzahl der Einkaufszentren aber wird die Metropole nunmehr überrollt. Der ungarische Boom geht zu einem wachsenden Teil auf das Konto der Spanier, was insofern bemerkenswert ist, als Fadesa & Co. auch auf dem Heimatmarkt so viele Projekte auflegen wie nirgendwo sonst noch jemand: 2 Mio. qm Verkaufsflächen in Einkaufszentren kommen bis 2008 hinzu, eine Zahl, mit der nur Polen und die Türkei annähernd mithalten können. (In Skandinavien hingegen wird nicht ein einziger Quadratmeter in solch gigantischen Zentren übergeben.) Mit dem Market Center Ferihegy, dessen Übergabe auf 44.000 qm für Oktober geplant ist, holen die Immobilienentwickler der AIG/Lincoln das amerikanische „Power Center“ nach Ungarn. Der erste integrierte Handelspark Ungarns unterscheidet sich von allem bisher dagewesenen vornehmlich dadurch, dass Hypermarkt, Baumarkt und viele kleine Fachhandelsgeschäfte in einem einzigen, riesigen Komplex zusammengeführt werden. Norbert Schömer von AIG/Lincoln Hungary kann auf eine Mietrate von 97% und zahlreiche Anfragen anderer Gemeinden verweisen, die Flächen für Projekte ähnlich dem jetzt in Vecsés verwirklichten anbieten wollen – Miskolc ist „auserwählt“ für die Fortsetzung. Das neue Konzept soll eine „lebenswerte Alternative zu den leblosen Klötzen am Stadtrand“ darstellen, die der Direktor schlichtweg als Sackgasse bezeichnet. ______________________________________________________________ ______________________________________________________________ In einer solchen Sackgasse befindet sich angeblich auch die deutsche METRO, die von der ungarischen Reál-Gruppe in einer halbseitigen Anzeige in Printmedien angegriffen wird. Im Hintergrund steht ohne Frage der verschärfte Kampf um Marktanteile, denn die Kaufkraft der Ungarn schmilzt weg, während die vorhandenen Verkaufsflächen rapide ansteigen. Die Reál-Gruppe behauptet unter Berufung auf Presseerklärungen des Konkurrenten, Metro Cash & Carry werbe ihre Partner mit Angeboten für den eigenen Einzelhandelsklub ab, demnächst würden auch die Partner von CBA und Coop bearbeitet. Die halbseitige, mit Fakten zum eigenen Zugewinn von Marktanteilen und ähnlichen Verlusten für die C+C-Geschäfte ausstaffierte Anzeige schließt mit den Worten, Metro würde sich ein solches Verhalten auf dem eigenen Heimatmarkt, in Deutschland, nicht erlauben. Deren Chef Harald Fraszczak versteht die Aufregung nicht, schließlich biete man den Kleinhändlern ein Dienstleistungspaket und die freie Wahl. Unter dem Aro-Label werden landesweit kleinste Partner bedient, zu denen dem Geschäftsführer folgend „ein sehr loses Verhältnis besteht, das die METRO vor die Herausforderung stelle, täglich zu beweisen, besser als der Wettbewerb zu sein… Andere unterschreiben Exklusivverträge, bei uns dagegen herrscht Demokratie im besten Sinne“. Dem Verbraucher kommen solche Misstöne nur selten zu Ohren. Im öffentlichen Bild wachsen allein die Diskontketten schneller als die ungarischen Handelskooperationen, während Metro in Pécs bereits den vierten Markt auf das neue Verkaufskonzept umgestellt hat, um den Kunden die Entscheidung zu erleichtern, Tag für Tag aufs Neue die blaugelbe Marke zu wählen. PL Quelle:http://www.pesterlloyd.net/2007_23/0725shopping/0725shopping.html Ich liebe das Leben |
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