Gast | Liebe Vorposter,
es ist viele viele Jahre her, da hatte ich Gelegenheit mich mit dem Bruder
des Grafen Stauffenberg am Kamin in Schloss Jettingen (ich hoffe
ich schreibe den Namen richtig) zu unterhalten.
Ein zwischenzeitlich verstorbener Freund hatte mit einer Tochter
des Grafen angebandelt .... und so waren wir Rabauken da eingeladen.
Was mich faszinierte war, dass der Graf die Tat seines Bruders ...
also das Attentat auf Hitler als einen Vorgang darstellte ... der
für ihn schon fast eine nebensächliche... selbstverständliche Bedeutung
hatte. So also würden wir darüber sprechen, dass wir der Gesellschaft
Ärzte ohne Grenzen € 200 am Jahresanfang gespendet haben.
Zivilcourage und Opferbereitschaft als Selbstverständlichkeit.
Der Graf war übrigens ein Anhänger von FJ Strauss und ich damals
ein überzeugter (vielleicht etwas fanatischer) Gegner immerhin es
waren die 68-er Zeiten. Der Graf beschäftigte sich ernsthaft mit
meinen kritische (gewiss unverschämten) Statements und wir
tranken gleichzeitig friedlich Kaffee.
Dieser Umgang wurde und wird von mir als Ausdruck souveräner
Toleranz ...aber auch als Ausdruck wehrhaften Selbstbewusst-
seins verstanden.
Nicht jeder hat das Zeug zu einem Stauffenberg ... gäbe es
aber mehr von Ihnen wäre vielleicht mancher Konflikt im Vor-
feld zu vermeiden.
Beste Grüsse Herbert |